Berlin. In „Die Bessersprecher“ entzaubert Isabel García Mythen zahlloser Rhetorikseminare. Und hat einige Vorschläge, wie man es besser macht.

Isabel García ist schon lange Rhetoriktrainerin. Inzwischen verwendet sie bei ihren Trainings viel Zeit darauf, den Unsinn, den andere Trainer ihren Zuhörern in den Kopf gesetzt haben, geradezurücken.

“Die Bessersprecher“ von Autorin Isabel Garcia.
“Die Bessersprecher“ von Autorin Isabel Garcia. © Campus Verlag | Campus Verlag

Dazu gehört zum Beispiel, dass das Verschränken der Arme körpersprachlich Ablehnung signalisiert. Über ihre Erfahrungen hat García jetzt ein Buch geschrieben („Die Bessersprecher“, Campus Verlag, 231 S., 19,95 Euro).

So berichtet die Autorin von einem Verkäufertraining: Der Spitzenreiter in Sachen Umsatz war deshalb so erfolgreich, weil er seinen Kunden genau zuhörte. Doch während des Zuhörens verschränkte er seine Arme vor der Brust und legte eine Hand ans Kinn – was angeblich zeigt, dass jemand nicht die Wahrheit sagt.

Doch dieser Mitarbeiter verkaufte entgegen allen Körpersprache-Regeln wie ein Weltmeister. Die Seiten dieses Buchs sind gefüllt mit solchen Beispielen. Das sklavische Befolgen standardisierter Rezepte und Verhaltensregeln, wie sie in vielen Kursen vermittelt werden, bringt selten etwas.

Es wurde Zeit, dass ein Profi aus der Champions League der Trainer das einmal klarstellt. Isabel García übernimmt mit ihrem Buch diesen Job. In 18 Kapiteln entzaubert sie die größten Mythen der Rhetorikbranche.

Authentisch und unterhaltsam

Isabel García schreibt authentisch und schöpft ganz aus der Erfahrung ihrer Seminare. Sie schildert zum Beispiel, wie bestimmte Techniken auf den Gesprächspartner wirken, wenn auch der diese Techniken kennt und als einstudiert und aufgesetzt wahrnimmt.

In jedem Kapitel gibt es eine kompakte Anleitung, wie man es besser macht.

Wegweiser zur Glaubwürdigkeit

Die harte Währung in der Kommunikation ist und bleibt die Glaubwürdigkeit. Sie resultiert maßgeblich daraus, wie authentisch eine Person auf ihr Gegenüber wirkt. Alles, was einstudiert, angelernt oder nachgeplappert wirkt, überzeugt nicht.

So kann ein falsch verstandenes Rhetorikseminar das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung entfalten. Wer sich nicht auf einen solchen Holzweg begeben will, findet in diesem Buch eine korrekte Wegbeschreibung.