Berlin. Der Job eines Fotografen erfordert beides: Kreativität und Arbeit nach Kundenwunsch. Ausbildungswege: Lehre, Studium, autodidaktisch.

Im August hat für Charlotte Hansel die Schule wieder begonnen. Aber nicht Mathe und Bio stehen auf ihrem Stundenplan. „Bildgestaltung“, „Projektentwicklung Fotografie“ und „Digitale Medien CGI“ heißen die Fächer.

Sie macht eine Ausbildung zur staatlich geprüften Fotodesignerin beim Lette Verein. Das ist ein Ausbildungszentrum, in dem viele verschiedene Berufe gelehrt werden.

Hansel ist im dritten Semester und fotobegeistert, seit sie mit zwölf Jahren die Digitalkamera ihres Vaters in die Finger bekam. Beim Lette Verein bewarb sie sich nach einem abgebrochenen Architekturstudium.

„Schön, gefordert zu werden“

Inzwischen ist die 22-Jährige mit Leidenschaft dabei. „Das erste Jahr hat mir noch mal viele andere Facetten von Fotografie gezeigt“, sagt sie. „Ich bin sehr froh mit all dem, was einem hier an die Hand gegeben wird“, so Hansel. „Ich finde es schön, gefordert zu werden.“

Sie schätzt auch den intensiven Austausch an der Schule: „Man lernt Leute kennen, bekommt Feedback und Input“, sagt Hansel. „Ich glaube, in der Fotografie geht vieles auf unterschiedliche Arten und Weisen, die einem vielleicht selbst gar nicht direkt einfallen würden.“

Das sind die besten Drohnenfotos 2018

Aus der Vogelperspektive sieht die Welt oft spannender aus. Der Fotowettbewerb „Drone Awards“ hat sich dem Thema Luftaufnahme gewidmet. Über 4400 Fotografen aus 101 verschiedenen Ländern haben ihre Arbeiten eingereicht. Wir zeigen die Gewinnerfotos der insgesamt sechs Kategorien „Abstract“, „Nature“, “People“, Sport“, „Wildlife“ und „Urban“. Die Aufnahme „Blacktip Shark“ des amerikanischen Fotografen Adam Barker erreichte den ersten Platz in der Kategorie „Wildlife“.
Aus der Vogelperspektive sieht die Welt oft spannender aus. Der Fotowettbewerb „Drone Awards“ hat sich dem Thema Luftaufnahme gewidmet. Über 4400 Fotografen aus 101 verschiedenen Ländern haben ihre Arbeiten eingereicht. Wir zeigen die Gewinnerfotos der insgesamt sechs Kategorien „Abstract“, „Nature“, “People“, Sport“, „Wildlife“ und „Urban“. Die Aufnahme „Blacktip Shark“ des amerikanischen Fotografen Adam Barker erreichte den ersten Platz in der Kategorie „Wildlife“. © DroneAwardsPhotoContest | Adam Barker
“Big Shadow“: 2. Platz in der Kategorie „Wildlife“.
“Big Shadow“: 2. Platz in der Kategorie „Wildlife“. © DroneAwardsPhotoContest | Thomas Vijayan
„Responsible Dady the Gharial with Babies“ landete ebenfalls auf dem 2. Platz in der Kategorie „Wildlife“.
„Responsible Dady the Gharial with Babies“ landete ebenfalls auf dem 2. Platz in der Kategorie „Wildlife“. © DroneAwardsPhotoContest | Dhritiman Mukherjee
 „Whale Sharcks“ erhielt einen Ehrenplatz in der Kategorie „Wildlife“.
 „Whale Sharcks“ erhielt einen Ehrenplatz in der Kategorie „Wildlife“. © DroneAwardsPhotoContest | Bachir Moukarzel
“Mother and Calf“: Ehrenplatz in der Kategorie „Wildlife“.
“Mother and Calf“: Ehrenplatz in der Kategorie „Wildlife“. © DroneAwardsPhotoContest | Anders Carlson
„Great Immigration Birds Eye View“: Ehrenplatzin der Kategorie „Wildlife“.
„Great Immigration Birds Eye View“: Ehrenplatzin der Kategorie „Wildlife“. © DroneAwardsPhotoContest | Thomas Vijayan
„Skating Shadows“: 1. Platz in der Kategorie „Sport“.
„Skating Shadows“: 1. Platz in der Kategorie „Sport“. © DroneAwardsPhotoContest | Vincent Riemersma
„El Angel“: 2. Platz in der Kategorie „Sport“.
„El Angel“: 2. Platz in der Kategorie „Sport“. © DroneAwardsPhotoContest | Luis Alonso Jimenez
„Red Kajak“: Ehrenplatz in der Kategorie „Sport“.
„Red Kajak“: Ehrenplatz in der Kategorie „Sport“. © DroneAwardsPhotoContest | Stefan Thaler
„Saving to Start Out“: Ehrenplatz in der Kategorie „Sport“.
„Saving to Start Out“: Ehrenplatz in der Kategorie „Sport“. © DroneAwardsPhotoContest | Fan Zhang
„Basketball“: Ehrenplatz in der Kategorie „Sport“.
„Basketball“: Ehrenplatz in der Kategorie „Sport“. © DroneAwardsPhotoContest | Shihui Liu
„Vertical Racing“: Ehrenplatz in der Kategorie „Sport“.
„Vertical Racing“: Ehrenplatz in der Kategorie „Sport“. © DroneAwardsPhotoContest | Shoayb Khattab
Der diesjährige „Drone Awards Photographer of the Year“ heißt Florian Ledoux. Der französische Fotograf zeigt mit seiner Aufnahme „Above The Polar Bear“ einen Eisbär in der Arctic Bay (Kanada) auf.
Der diesjährige „Drone Awards Photographer of the Year“ heißt Florian Ledoux. Der französische Fotograf zeigt mit seiner Aufnahme „Above The Polar Bear“ einen Eisbär in der Arctic Bay (Kanada) auf. © DroneAwardsPhotoContest | Florian Ledoux
„Mada’in Saleh“: 1. Platz in der Kategorie „Nature“.
„Mada’in Saleh“: 1. Platz in der Kategorie „Nature“. © DroneAwardsPhotoContest | Gabriel Scanu
„Organic“: Ehrenplatz in der Kategorie „Nature“.
„Organic“: Ehrenplatz in der Kategorie „Nature“. © DroneAwardsPhotoContest | Mieke Boynton
„Entrance to Hell“: 2. Platz in der Kategorie „Nature“.
„Entrance to Hell“: 2. Platz in der Kategorie „Nature“. © DroneAwardsPhotoContest | Xiaoxiao Liu
„Red Sand Garden“: Ehrenplatz in der Kategorie „Nature“.
„Red Sand Garden“: Ehrenplatz in der Kategorie „Nature“. © DroneAwardsPhotoContest | Peter Virag
„Der Kratera“: Ehrenplatz in der Kategorie „Nature“.
„Der Kratera“: Ehrenplatz in der Kategorie „Nature“. © DroneAwardsPhotoContest | Kirsten Täuber
„Wetland Winter“: Ehrenplatz in der Kategorie „Nature“.
„Wetland Winter“: Ehrenplatz in der Kategorie „Nature“. © DroneAwardsPhotoContest | Xudong Yang
„Pilgrimage of Millions of People“: 1. Platz in der Kategorie „People“.
„Pilgrimage of Millions of People“: 1. Platz in der Kategorie „People“. © DroneAwardsPhotoContest | Qinghua Shui
„Honors Day“: 2. Platz in der Kategorie „People“.
„Honors Day“: 2. Platz in der Kategorie „People“. © DroneAwardsPhotoContest | Xiaoxiao Liu
„Sportsmen Under the Sun“: Ehrenplatz in der Kategorie „People“.
„Sportsmen Under the Sun“: Ehrenplatz in der Kategorie „People“. © DroneAwardsPhotoContest | Senrong Hu
„Women Rice Farmers“: Ehrenplatz in der Kategorie „People“.
„Women Rice Farmers“: Ehrenplatz in der Kategorie „People“. © DroneAwardsPhotoContest | Keyvan Jafari
„Silvia“: Ehrenplatz in der Kategorie „People“.
„Silvia“: Ehrenplatz in der Kategorie „People“. © DroneAwardsPhotoContest | Davide Lopresti
„Chauntel in the Desert“: Ehrenplatz in der Kategorie „People“.
„Chauntel in the Desert“: Ehrenplatz in der Kategorie „People“. © DroneAwardsPhotoContest | Raf Willems
„Assisi Over the Clouds“: 1. Platz in der Kategorie „Urban“.
„Assisi Over the Clouds“: 1. Platz in der Kategorie „Urban“. © DroneAwardsPhotoContest | Francesco Cattuto
„Warehouse Fire“: 2. Platz in der Kategorie „Urban“.
„Warehouse Fire“: 2. Platz in der Kategorie „Urban“. © DroneAwardsPhotoContest | Byron du Bois
„Ameneties“: 2. Platz in der Kategorie „Urban“.
„Ameneties“: 2. Platz in der Kategorie „Urban“. © DroneAwardsPhotoContest | Gary Cummins
„Cold Winter Night“: Ehrenplatz in der Kategorie „Urban“.
„Cold Winter Night“: Ehrenplatz in der Kategorie „Urban“. © DroneAwardsPhotoContest | Yavor Michev
„Chaos“: Ehrenplatz in der Kategorie „Urban“.
„Chaos“: Ehrenplatz in der Kategorie „Urban“. © DroneAwardsPhotoContest | Alex Visbal
„Cargo“: Ehrenplatz in der Kategorie „Urban“.
„Cargo“: Ehrenplatz in der Kategorie „Urban“. © DroneAwardsPhotoContest | Davide Lopresi
„Weather Snake“: 1. Platz in der Kategorie „Abstract“.
„Weather Snake“: 1. Platz in der Kategorie „Abstract“. © DroneAwardsPhotoContest | Ovi D. Pop
„Ice Magic“: 2. Platz in der Kategorie „Abstract“.
„Ice Magic“: 2. Platz in der Kategorie „Abstract“. © DroneAwardsPhotoContest | Ovi D. Pop
„The Design of an Iceberg“: Ehrenplatz in der Kategorie „Abstract“.
„The Design of an Iceberg“: Ehrenplatz in der Kategorie „Abstract“. © DroneAwardsPhotoContest | Stephan Fürnrohr
„Dendrites“: Ehrenplatz in der Kategorie „Abstract“.
„Dendrites“: Ehrenplatz in der Kategorie „Abstract“. © DroneAwardsPhotoContest | Branko Markovic
„Nucleus“: Ehrenplatz in der Kategorie „Abstract“.
„Nucleus“: Ehrenplatz in der Kategorie „Abstract“. © DroneAwardsPhotoContest | Casey McCallister
„Whirlpool“: Ehrenplatz in der Kategorie „Abstract“.
„Whirlpool“: Ehrenplatz in der Kategorie „Abstract“. © DroneAwardsPhotoContest | Zhiqiang Huang
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Ausbildung vermittelt Bandbreite des Berufs

Obwohl sie mit dem Bereich Mode liebäugelt, ist sie noch offen, was ihre berufliche Zukunft angeht. Dafür sei die breite Ausbildung am Lette Verein perfekt, sagt Frank Schumacher, Abteilungsleiter Fotografie.

„Wir haben den Fokus nicht auf einer bestimmten Richtung. Man lernt hier erst mal alle Bereiche der Fotografie kennen: Dokumentar, Essay, Architektur, Landschaft, Porträt, Mode, Objekt, Stillleben, und man lernt konzeptionell arbeiten.“

Nach den Pflichtmodulen der ersten beiden Semester können die Schüler aber schon im zweiten Jahr mit der Wahl bestimmter Module Schwerpunkte setzen.

Schwerpunkte: Werbung, Porträt, Lifestyle

Nach dem Abschluss werden viele der jährlich etwa 30 Absolventen Assistent bei einem Fotografen, andere machen ein Erasmus-Praktikum im europäischen Ausland. Einige gehen in verwandte Berufsfelder, arbeiten dann zum Beispiel in einer Fotoredaktion.

Fotograf Hannes Saint-Paul.
Fotograf Hannes Saint-Paul. © Christine Persitzky | Christine Persitzky

Hannes Saint-Paul ist seit drei Jahren freier Fotograf. Im Sommer war er für Aufnahmen in Kalifornien. Werbung, Por­trät, Lifestyle und Mode sind seine Schwerpunkte. Das Handwerk hat der 27-Jährige in der Gestalterei Berlin gelernt, einer Privatschule, die ihre Schüler gleichzeitig zum Fotografen und Mediengestalter ausbildet. „Photoartist“ heißt die Vollzeitausbildung.

Nicole Urbschat gründete die Schule 2005, auch um qualifizierte Mitarbeiter für die familieneigenen Studios zu gewinnen. Ein Fotografie-Studium gehe oft am Markt vorbei, findet sie. „Der handwerkliche Fotograf lernt die Gebrauchsfotografie“, sagt Urbschat.

Ein Drittel der Plätze für Umschüler

50 bis 60 Bewerbungen kommen pro Jahr für die 10 bis 15 verfügbaren Plätze. Ein Drittel wird meist von Umschülern belegt, gefördert durch die Arbeitsagentur.

In der Gestalterei unterrichten Praktiker jeweils vier bis sechs Wochen ihr eigenes Genre. „So lernt man unterschiedliche Stile kennen“, sagt Hannes Saint-Paul. „Gut war auch, dass uns schon in der Ausbildung reale Aufträge vermittelt wurden.“ Wichtig sei, solche Gelegenheiten zu nutzen, um praktische Erfahrung zu sammeln und Kontakte zu knüpfen.

Es reicht nicht aus, nach dem Abschluss sein Portfolio im Internet hochzuladen und darauf zu warten, von Kunden gefunden zu werden. Im Beruf des Fotografen sei viel Eigeninitiative gefragt, betont Saint-Paul. Eine eindrucksvolle Mappe mit Arbeitsproben hilft dabei, Auftraggeber von sich zu überzeugen.

World Press Photo: Die Gewinner 2018

Mehr als 4500 Fotografen beteiligten sich am „World Press Photo“-Wettbewerb 2018. Das sind einige der Gewinner.
Mehr als 4500 Fotografen beteiligten sich am „World Press Photo“-Wettbewerb 2018. Das sind einige der Gewinner. © FMG | FMG
Ein junger Mann mit Gasmaske, sein Oberkörper steht in Flammen: Ein spektakuläres Foto von den heftigen Unruhen in Venezuela ist das Weltpresse-Foto des Jahres 2018. Die Jury des renommierten Wettbewerbs „World Press Photo“ zeichnete dafür in Amsterdam den Fotografen Ronaldo Schemidt mit dem mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis aus. Der Demonstrant, der 28-jährige José Víctor Salazar Balza, überlebte mit Brandwunden. Foto: Ronaldo Schemidt/WORLD PRESS PHOTO/AFP/KEYSTONE/dpa
Ein junger Mann mit Gasmaske, sein Oberkörper steht in Flammen: Ein spektakuläres Foto von den heftigen Unruhen in Venezuela ist das Weltpresse-Foto des Jahres 2018. Die Jury des renommierten Wettbewerbs „World Press Photo“ zeichnete dafür in Amsterdam den Fotografen Ronaldo Schemidt mit dem mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis aus. Der Demonstrant, der 28-jährige José Víctor Salazar Balza, überlebte mit Brandwunden. Foto: Ronaldo Schemidt/WORLD PRESS PHOTO/AFP/KEYSTONE/dpa © dpa | Ronaldo Schemidt
Das Foto von Patrick Brown zeigt Leichen von Rohingya-Flüchtlingen. Die Menschen wollten vor der Verfolgung in Myanmar nach Bangladesch flüchten, doch ihr Boot kenterte. Das Bild „Rohingya Crisis“ des Fotografen Patrick Brown gewann in der Kategorie „General News“, allgemeine Nachrichten.
Das Foto von Patrick Brown zeigt Leichen von Rohingya-Flüchtlingen. Die Menschen wollten vor der Verfolgung in Myanmar nach Bangladesch flüchten, doch ihr Boot kenterte. Das Bild „Rohingya Crisis“ des Fotografen Patrick Brown gewann in der Kategorie „General News“, allgemeine Nachrichten. © dpa | Patrick Brown
Zweiter Platz in der Kategorie „General News“: Kevin Frayers Bild von Rohingyas auf der Flucht von Myanmar nach Bangladesch.
Zweiter Platz in der Kategorie „General News“: Kevin Frayers Bild von Rohingyas auf der Flucht von Myanmar nach Bangladesch. © REUTERS | KEVIN FRAYER
In der Kategorie „Aktuelle Nachrichten“ gewann David Becker mit einem Foto, das nach dem Massenmord am 1. Oktober 2017 in Las Vegas entstand. Ein Schütze schoss aus dem Fenster eines Hotels auf Konzertbesucher, tötete fast 60 Menschen und verletzte Hunderte.
In der Kategorie „Aktuelle Nachrichten“ gewann David Becker mit einem Foto, das nach dem Massenmord am 1. Oktober 2017 in Las Vegas entstand. Ein Schütze schoss aus dem Fenster eines Hotels auf Konzertbesucher, tötete fast 60 Menschen und verletzte Hunderte. © REUTERS | DAVID BECKER
Eine Passantin kümmert sich um eine Verletzte, nachdem ein islamistischer Attentäter in London mit einem Auto in eine Menschengruppe gerast ist: Mit seinem Bild gewann Fotograf Toby Melville den zweiten Platz in der „World Press Photo“-Kategorie „Aktuelle Nachrichten“.
Eine Passantin kümmert sich um eine Verletzte, nachdem ein islamistischer Attentäter in London mit einem Auto in eine Menschengruppe gerast ist: Mit seinem Bild gewann Fotograf Toby Melville den zweiten Platz in der „World Press Photo“-Kategorie „Aktuelle Nachrichten“. © REUTERS | TOBY MELVILLE
Auf dem dritten Platz in der Kategorie „Aktuelle Nachrichten“ wieder ein Bild von den Protesten in Venezuela gegen Präsident Maduro. Fotograf Juan Barreto hielt den Moment fest.
Auf dem dritten Platz in der Kategorie „Aktuelle Nachrichten“ wieder ein Bild von den Protesten in Venezuela gegen Präsident Maduro. Fotograf Juan Barreto hielt den Moment fest. © REUTERS | JUAN BARRETO
Das Foto zeigt ein betäubtes Breitmaulnashorn mit verbundenen Augen, das von Südafrika nach Botswana umgesiedelt wurde, um es vor Wilderern zu schützen. Das Bild „Waiting For Freedom“ des Fotografen Neil Aldridge gewann in der Kategorie „Umwelt“.
Das Foto zeigt ein betäubtes Breitmaulnashorn mit verbundenen Augen, das von Südafrika nach Botswana umgesiedelt wurde, um es vor Wilderern zu schützen. Das Bild „Waiting For Freedom“ des Fotografen Neil Aldridge gewann in der Kategorie „Umwelt“. © dpa | Neil Aldridge
Dieses Foto zeigt Touristen auf einem Boot in der Siedlung Makoko im nigerianischen Lagos, einem ehemaligen Fischerdorf. Das Bild „Lagos Waterfronts under Threat“ des deutschen Fotografen Jesco Denzel gewann in der Kategorie „Contemporary Issues“.
Dieses Foto zeigt Touristen auf einem Boot in der Siedlung Makoko im nigerianischen Lagos, einem ehemaligen Fischerdorf. Das Bild „Lagos Waterfronts under Threat“ des deutschen Fotografen Jesco Denzel gewann in der Kategorie „Contemporary Issues“. © dpa | Jesco Denzel
In der Kategorie „Einzelbilder allgemeine Nachrichten“ gewann das Bild von Richard Tsong-Taatarii: Es zeigt John Thompson, der nach seiner Rede für den von einem weißen Polizisten erschossenen Afroamerikaner Philando Castile getröstet wird.
In der Kategorie „Einzelbilder allgemeine Nachrichten“ gewann das Bild von Richard Tsong-Taatarii: Es zeigt John Thompson, der nach seiner Rede für den von einem weißen Polizisten erschossenen Afroamerikaner Philando Castile getröstet wird. © REUTERS | RICHARD TSONG-TAATARII
Ein irakischer Soldat hat einen mutmaßlichen Selbstmord-Attentäter erschossen: Mit dem Foto aus dem Kampf um Mossul gewann Fotograf Goran Tomasevic den dritten Platz in der Kategorie „Einzelbilder aktuelle Nachrichten“.
Ein irakischer Soldat hat einen mutmaßlichen Selbstmord-Attentäter erschossen: Mit dem Foto aus dem Kampf um Mossul gewann Fotograf Goran Tomasevic den dritten Platz in der Kategorie „Einzelbilder aktuelle Nachrichten“. © REUTERS | GORAN TOMASEVIC
Ryan M. Kelly hat festgehalten, wie ein Attentäter in Charlottesville in eine Menschenmenge rast: Die Demonstranten hatten sich einem Aufmarsch von rechtsextremen Rassisten entgegengestellt. Eine Demonstrantin kam um ihr Leben. Mit dem Bild gewann der Fotograf den zweiten Platz in der „World Press Photo“-Kategorie „Einzelbilder aktuelle Nachrichten“.
Ryan M. Kelly hat festgehalten, wie ein Attentäter in Charlottesville in eine Menschenmenge rast: Die Demonstranten hatten sich einem Aufmarsch von rechtsextremen Rassisten entgegengestellt. Eine Demonstrantin kam um ihr Leben. Mit dem Bild gewann der Fotograf den zweiten Platz in der „World Press Photo“-Kategorie „Einzelbilder aktuelle Nachrichten“. © REUTERS | RYAN M. KELLY
Dritter Platz in der Kategorie „Einzelbilder allgemeine Nachrichten“: Md Masfiqur Akhtar Sohan zeigt eine Gruppe Rohingya, die von einem Camp in Bangladesch aus zusehen, wie jenseits der Grenze Häuser in Myanmar brennen.
Dritter Platz in der Kategorie „Einzelbilder allgemeine Nachrichten“: Md Masfiqur Akhtar Sohan zeigt eine Gruppe Rohingya, die von einem Camp in Bangladesch aus zusehen, wie jenseits der Grenze Häuser in Myanmar brennen. © REUTERS | MD MASFIQUR AKHTAR SOHAN
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Aufhebung der Meisterpflicht im Jahr 2004

Nicht nur durch die digitale Technik hat sich der ursprünglich streng reglementierte Hand­werksberuf verändert. Mit Aufhebung der Meisterpflicht darf seit 2004 jeder die Berufsbezeichnung Fotograf führen und ein entsprechendes Gewerbe anmelden. Viele Amateure haben seitdem ihr Hobby zum Beruf gemacht.

Auch Leni Moretti ist Quereinsteigerin. Nach einem Studium der internationalen Politik arbeitete die heute 35-Jährige beim Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen in Kolumbien, dann bei der Welthungerhilfe in Bonn.

2012 reduzierte sie ihre Arbeitszeit auf 50 Prozent und begann, nebenbei freiberuflich als Familienfotografin zu arbeiten. Der ideale Einstieg in die Selbstständigkeit, sagt sie.

Zum Fotografieren zu Familien nach Hause gefahren

„Die Leute kannten damals eigentlich nur Fotostudio-Fotografie. Ich bin aber zu den Familien nach Hause gefahren und hab sie in vertrauten Situationen im Alltag fotografiert.“ Diese Art Lifestyle-Fotografie, die ihr bei ihren vorbereitenden Recherchen vor allem auf amerikanischen Webseiten begegnet war, kam auch in Bonn gut an.

Die Nachfrage wuchs kontinuierlich. Inzwischen ist Moretti nur noch Fotografin, lebt in Berlin, arbeitet aber auch überregional.

Wichtige Faktoren für den Erfolg als Freiberuflerin sieht sie in einer klaren Strategie und gutem Marketing. Man müsse sich abgrenzen, einen Wiedererkennungswert schaffen und konsequent nur solche Aufträge annehmen, die – auch preislich – ins eigene Konzept passen.

Überlegen, was macht mich als Marke aus?

„Ich hab damals viel überlegt: Wo will ich hin? Wofür stehe ich als Marke Leni Moretti?“ Von ihren Kunden lässt sie sich finden, vor allem online, mit Webseite, Blog, Facebook und natürlich Insta­gram, dem vielleicht wichtigsten Social-Media-Kanal für Fotografen.

Fotografin Leni Moretti.
Fotografin Leni Moretti. © Privat | Privat

Moretti gibt ihr Wissen weiter, coacht andere Fotografen, bietet einen Online-Fotokurs für Eltern an und baut sich damit weitere Einnahmequellen auf.

Personen, Mode, Werbung, Produkte und Lebensmittel sind nur einige Themen für Profi-Fotografen. Auch Events, Architektur und Industrieobjekte werden professionell fotografiert. Hinzu kommen Natur- und Reise-Fotografie, die wissenschaftliche, medizinische und forensische Fotografie sowie dokumentarische und Pressefotos.

Im Studium auch Kunstgeschichte gelernt

Und dann wäre da noch die Kunst. Eine Richtung, die Laura Giesdorf (23) eingeschlagen hat. Sie hat sich für ein Fotografie-Studium entschieden, weil sie nicht nur das Handwerk lernen, sondern auch eine geisteswissenschaftliche Ausbildung wollte.

Die private University of Applied Sciences Europe wurde es, weil für die Detmolderin damals der Standort Iserlohn am besten passte – mit der Option, relativ einfach nach Berlin zu wechseln. Hier hat sie dann 2017 ihren Bachelorabschluss gemacht.

„Man macht ein bisschen Handwerk, man macht ein bisschen Kunstgeschichte und Philosophie und ganz viel Konzept“, beschreibt Giesdorf ihr Studium. Auf dieser Basis können dann kreative Prozesse entstehen.

Ins Finale des Hochschulwettbewerbs

Mit ihrer Abschlussarbeit kam Giesdorf bei „gute aussichten“, dem bundesweiten Hochschulwettbewerb für junge Fotografie, ins Finale, ihre Arbeiten wurden Teil der Ausstellungstournee. Ende Oktober wird sie am renommierten Central Saint Martin’s College an der University oft the Arts London ihr Masterstudium „Contemporary Photography; Practices and Philosophies“ beginnen.

Damit will sich die 23-Jährige auch noch andere berufliche Optionen erschließen, „zum Beispiel im redaktionellen Bereich arbeiten oder im Kulturbetrieb“, erzählt sie. Ihre Empfehlung für andere angehende Fotografen ist, sich vor nichts, auch nicht vor der Kunst zu verschließen: Am meisten profitiere sie neben der Uni davon, sich andere Künstler oder Fotografen anzugucken.

Ob Fotoschule, Ausbildung, Studium oder autodidaktisch: „Es gibt nicht diesen einen geraden Weg, dieses ‚Das macht man so, und dann ist man da‘“, glaubt Charlotte Hansel. Trotzdem sind sich alle in zwei Punkten einig: Qualität setzt sich durch. Und ohne Talent geht es nicht.