Berlin. Noch sieht es mau aus mit Pfifferling, Marone und Co. Doch aus der Pilzsaison kann noch etwas werden. Man muss aber Regeln beachten.

Die Pilzsammler können in weiten Teilen Deutschlands bislang getrost das Körbchen stehen lassen: Vor allem die Waldpilze lassen sich bislang kaum blicken. Schuld daran ist die ungewöhnliche lange Trockenheit in den Sommermonaten. Doch es gibt Hoffnung.

„Aus der herbstlichen Pilzsaison kann immer noch etwas werden“, sagt Peter Karasch, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM), dem Verband der Pilzkundler. „Dazu müsste es allerdings bald und länger anhaltend regnen.“

Man muss sich das so vorstellen: Der eigentliche Pilz wächst als Fadengeflecht versteckt im Boden oder unter Laub. Bei guten Bedingungen entwickeln sich daraus Fruchtkörper - das sind dann die Pilze, die in den Körbchen der Sammler landen. Damit diese dann, nun ja, wie die Pilze aus dem Boden schießen, brauchen sie Feuchtigkeit. Viel Feuchtigkeit.

„Die Pilze brauchen jetzt einen Landregen“

„Ein einmaliger Starkregen hilft da nichts“, weiß Experte Karasch, „was wir brauchen ist ein ausgedehnter Landregen.“ Dann könnten sich die Pilz-Freunde auf eine reiche Pilz-Ernte im Herbst 2018 freuen.

„Als Faustregel gilt: Zwei bis drei Wochen nach beginn des Regens sind die Waldpilze erntereif“, so Karasch. Bei Wiesenpilzen wie dem Champignon gehe es meist schneller. Und der Pilz-Herbst könne lang werden: „Wenn es bis in den November und Dezember hinein mild bleibt, verlängert sich die Pilz-Saison entsprechend.“

Und hier die wichtigsten Tipps für Pilzsammler und jene, die es werden wollen:

Wie viele Pilze darf man in öffentlich zugängigen Wäldern und Wiesen pflücken?

Die Regeln sind regional unterschiedlich. Als Faustregel gilt: Zwei Kilo pro Erwachsenem und Tag werden von den Behörden akzeptiert. Was darüber hinausgeht, wird meist als gewerbsmäßiges Sammeln gewertet – und entsprechend mit einem Bußgeld geahndet.

Was ist beim Pilzsammeln zu beachten?

Jeder Pilzexperte rät: Sammeln Sie nur Pilze, die Sie sicher kennen. Essen Sie keine Pilze, die Sie erstmals bestimmen. Erst wenn Sie sich nach wiederholter Bestimmung der Kenntnis sicher sind, können Sie an die Bratpfanne denken.

Verwenden Sie einen Korb oder andere luftige Gefäße zum Sammeln und lassen Sie zu alte, madige und zu kleine Pilze stehen.

Lassen Sie sich Ihre Pilze nur von geprüften Pilzsachverständigen auf Essbarkeit hin überprüfen. Wo es Beratungsstellen der DGfM gibt, sehen Sie hier. Die DGfM rät zudem: „Vertrauen Sie nicht auf die selbsternannten ,alten Hasen’. Oft haben die bis jetzt nur Glück gehabt.“ (W.B.)