Berlin. Ein neues Auto muss nicht teuer sein. Für kostenbewusste Neuwagenkunden finden sich derzeit viele Alternativen zu moderaten Preisen.

In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Durchschnittspreise für Neuwagen nahezu verdoppelt. Mittlerweile werden im Schnitt bereits mehr als 30.000 Euro pro Fahrzeug investiert. Wer bei diesen Preissteigerungen nicht mitmachen will, muss nicht verzagen: In erstaunlich großer Zahl werden auch weiterhin günstige Neuwagen angeboten, die zum Teil für deutlich unter 10.000 Euro zu haben sind. Wer auf Innovationsbrimborium und Softtouch-Schnickschnack verzichten kann, findet das richtige Mobil für kleines Budget.

Jüngstes Mitglied der Sub-10.000-Euro-Familie ist der Ford Ka+. Der mathematische Operator im Namen deutet bereits an, dass hier mehr als bei den Vorgängermodellen geboten wird. Vor allem die Fondgäste profitieren vom Längenwachstum um 30 Zentimeter auf 3,93 Meter. Der Fünftürer bietet selbst großen Gästen auf der Rückbank genügend Spielraum. In der 9990 Euro teuren Basisversion mit 51 kW/70 PS starkem 1,2-Liter-Benziner sind immerhin höhenverstellbarer Fahrersitz, elektrische Fensterheber, geteilt umklappbare Rückbanklehne und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung enthalten.

Günstiger durch weniger Extras

Deutlich weniger Ausstattung und nur zwei Einstiegstüren gibt es beim VW Up. Die 9975 Euro teure Basisversion ist mit einem 44 kW/60 PS starken Dreizylinderbenziner ausgestattet. Bemerkenswerte Details des 3,60 Meter kurzen Sparmobils sind lediglich eine Zentralverriegelung sowie LED-Tagfahrleuchten.

Zu teuer? Alternativ gibt es die kleinste Baureihe des VW-Konzerns bei den Schwestermarken Skoda und Seat. Der spanische Ableger Mii kostet bei gleicher Motorisierung nur 8990 Euro, verzichtet allerdings auf die beim Up genannten Extras. Die Skoda-Variante Citigo wiederum ist ab 9770 Euro zu haben. Als Besonderheit ist hier bereits in der Basisversion ein Start-Stopp-System an Bord.

Aktuell gibt es den Picanto als Edition 7 zum Basispreis

Gutes Platzangebot, fünf Türen und ordentlich motorisiert: der 9560 Euro teure Opel Karl.
Gutes Platzangebot, fünf Türen und ordentlich motorisiert: der 9560 Euro teure Opel Karl. © HF | --

Vergleichsweise mehr für weniger (ab 9560 Euro) bekommt man beim Opel Karl. Wie beim Ford Ka+ gibt es auch hier vier Einstiegstüren. Der kleine Rüsselsheimer bietet bei knapp 3,70 Meter Länge recht ordentliche Platzverhältnisse hinten und einen mindestens 206 Liter großen Kofferraum. Einzig verfügbarer Antrieb ist ein ausreichend potenter Dreizylinder mit 55 kW/75 PS. Die Basisausstattung fällt eher mager aus. Nennenswert sind Isofix-Halterungen und Bordcomputer.

Wer sich mehr Ausstattung wünscht, wird bei den Koreanern fündig. Kia verkauft seinen Picanto ab 9990 Euro. Der ebenfalls 3,70 Meter kurze Kleinstwagen hat serienmäßig vier Einstiegstüren und ein gutes Platzangebot. So ist der Kofferraum von 255 auf 1058 Liter erweiterbar. Basisantrieb ist auch hier ein Dreizylinder-Benziner mit beschaulichen 49 kW/ 67 PS. Als aktuelles Angebot bietet Kia die Ausstattung Edition 7 zum Basispreis an.

Blick auf Schwestermodelle werfen

Kia bietet den Picanto für 9990 Euro in der Ausstattung Edition 7 an, die bereits Klimaanlage und Radio an Bord hat.
Kia bietet den Picanto für 9990 Euro in der Ausstattung Edition 7 an, die bereits Klimaanlage und Radio an Bord hat. © HF | --

Damit sind ein höhenverstellbares Lenkrad, Zentralverriegelung, Bordcomputer, elektrische Fensterheber, Radio und Klimaanlage an Bord. Das Schwestermodell des Picanto ist der Hyundai i10, der bei ähnlichem Zuschnitt und identischer Motorisierung ebenfalls 9990 Euro kostet. Ohne aktuelles Angebot bekommt man nur die magere Basisausstattung, in der immerhin eine geteilt umlegbare Rückbank enthalten ist.

In der Basis als Dreitürer bietet Toyota den mindestens 9950 Euro teuren Aygo an. Mit 3,46 Meter gehört er zu den besonders kurzen Vertretern der Kleinstwagenszene. Entsprechend geht es hier auch etwas enger zu. Der Kofferraum kann von 168 auf 812 Liter vergrößert werden. Antrieb ist ausschließlich ein Dreizylinder mit 51 kW/69 PS. Immerhin gibt es in der Basis Projektionsscheinwerfer, LED-Tagfahrlicht, Bordcomputer, höhenverstellbares Lenkrad und Fensterheber vorne. Vom Aygo bietet Citroën ein Schwestermodell namens C1, das bereits für 9240 Euro zu haben ist, dann allerdings mit einer deutlich abgespeckten Ausstattung.

Fiat Panda mit 69 PS kostet ab 9850 Euro

Ein Klassiker der Budget-Szene ist der Fiat Panda. Der gut 3,70 Meter kurze Fünftürer ist ab 9850 Euro zu haben. Die Basismotorisierung hat sogar vier Zylinder und 1,2 Liter Hubraum, erlaubt mit 51 kW/69 PS allerdings keine Vortriebswunder. Wie für kein anderes Modell im Segment gibt es für den Italiener eine große Auswahl an alternativen Motorvarianten, zum Beispiel Turbozweizylinder, Diesel, Erdgas- oder Allradantrieb. Die Basis ist mit elektrischen Fensterhebern vorn und höhenverstellbarem Lenkrad mager ausgestattet.

Ebenfalls serienmäßig als Fünftürer verkauft Renault seinen mindestens 9750 Euro teuren Twingo. Der 3,60 Meter kurze Franzose bietet im Fond ausreichend Platz und einen von 219 auf 980 Liter erweiterbaren Kofferraum. Der Dreizylinder-Benziner leistet segmenttypische 51 kW/69 PS. Bordcomputer, Geschwindigkeitsbegrenzer, LED-Tagfahrlicht, höhenverstellbares Lenkrad und Bordcomputer sind der nen- nenswerte Luxus der Basisversion Life.

Eines der günstigsten Autos am deutschen Markt: der Mitsubishi Space Star.
Eines der günstigsten Autos am deutschen Markt: der Mitsubishi Space Star. © HF | --

Im Vergleich zu den bisher aufgeführten Günstlingen ein echtes Schnäppchen ist der knapp 8000 Euro teure Mitsubishi Space Star. Der rund 3,80 Meter lange Fünftürer bietet gute Platzverhältnisse, einen 235 bis 912 Liter großen Kofferraum und einen halbwegs spritzigen Dreizylinder mit 52 kW/71 PS, der eine Höchstgeschwindigkeit von 172 km/h erlaubt. Wie in seiner Klasse üblich, ist die Ausstattung mager. Bordcomputer, höhenverstellbarer Fahrersitz und eine geteilt umlegbare Rückbank sind immerhin an Bord. Rund 9300 Euro kostet der Space Star in der Ausstattung Edition 100, die zusätzlich Audiosystem, USB-Anschluss, elektrische Außenspiegel und Zentralverriegelung bietet.

Ladas Granta Norma wartet mit relativ vielen Extras auf

Wem der Space Star zu klein und zu ­teuer ist, kann alternativ bei Lada fündig werden. Die 4,26 Meter lange Stufenhecklimousine Granta kostet nur 7260 Euro. Es gibt vier Einstiegstüren, einen separaten 480-Liter-Kofferraum und einen Vierzylinderbenziner mit 64 kW/87 PS. Das einzig nennenswerte Detail der Basis ist ein Bordcomputer. 8090 Euro kostet der Granta Norma, der mit Extras wie 15-Zoll-Alus, Metallic-Lack, Colorverglasung, Audiosystem, elektrischen Fensterhebern, Klimaan­lage, Höhenverstellung für Lenkrad und Zentralverriegelung unschlagbar günstig ist.

Alternativ gibt es noch den Lada Kalina ab 7460 Euro. Das fünftürige Steilheckmodell hat ebenfalls einen ­1,6-Liter-Vierzylinder mit 64 kW/87 PS. Die Ausstattung ist in der Basis so mager wie die des Granta. 780 Euro Aufpreis kostet die Version Norma mit den bereits genannten Zusatzextras. Alternativ kann man den Kalina auch als Kombi ab 8500 Euro bekommen.

Dacia bietet gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Space Star und Granta sind zwar vergleichsweise groß und günstig, doch mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis von Dacia können beide nicht mithalten. Den Einstieg in die Produktwelt der Renault-Tochter markiert der knapp über vier Meter lange, fünftürige Sandero. Der Kleinwagen bietet einen 320 bis 1200 Liter großen Gepäckraum und einen 54 kW/73 PS starken Dreizylinder. Serienmäßig sind schon LED-Tagfahrlicht und eine asymmetrisch umklappbare Rückbank dabei.

Ein stattlicher Kombi für nur 8000 Euro: Dacia Logan MCV.
Ein stattlicher Kombi für nur 8000 Euro: Dacia Logan MCV. © HF | --

Für nur 1000 Euro mehr gibt es das Kombimodell Logan MCV, der mit gut 4,50 Meter Länge bereits Kompaktklasse-Format bietet. Der Fünftürer hat Platz für über 1500 Liter Gepäck. Wer den Wagen maximal belädt, dürfte die 73 PS starke Basismotorisierung allerdings als sehr müde empfinden. Die Basisversion bietet eine geteilt umlegbare Rückbank, Dachreling und LED-Tagfahrlicht.

Wem das Platzangebot des MCV nicht reicht, kann für rund 9000 Euro den Dokker ordern, der in der Basis bereits einen 75 kW/102 PS starken Vierzylinder bietet. Der Hochdachkombi bietet übrigens Platz für bis zu 3000 Liter Gepäck und serienmäßig außerdem eine Schiebetür für den Fond sowie ein Start-Stopp-System. Nochmal größer und auf Wunsch mit sieben Sitzen gesegnet ist der Dacia Lodgy, den es ab 9990 Euro mit 102 PS gibt. An Bord der Basis sind ein Start-Stopp-System, Dachreling und getönte Scheiben.