Oslo. Sind Lebensmittel tatsächlich nur bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum genießbar? Norwegische Firmen wollen darüber besser informieren.

Während in Deutschland wieder verstärkt über das Mindesthaltbarkeitsdatum von Lebensmitteln diskutiert wird, haben Firmen in Norwegen gehandelt. Sie führen ab kommender Woche eine neue Haltbarkeitsanzeige an. Auf den Packungen heißt es dann: „Mindestens haltbar bis, aber nicht schlecht nach“.

Nicht nur auf Milchpackungen, sondern auch auf Sahne, Saft und Joghurt wird die neue Angabe dann zu sehen sein, wie die Molkerei Tine am Dienstag mitteilte. Auch die Q-Molkerei und der Ei-Händler Prior haben diese Angaben bereits eingeführt.

Twitter-Beitrag lässt Diskussion in Deutschland aufkochen

Milchpackungen in Norwegen zeigen bald eine neue Aufschrift zum Mindesthaltbarkeitsdatum.
Milchpackungen in Norwegen zeigen bald eine neue Aufschrift zum Mindesthaltbarkeitsdatum. © Tine | Tine

Den Verbrauchern solle so bewusst gemacht werden, dass „mindestens haltbar bis“ nicht bedeute, dass man die Produkte nach Ablauf wegwerfen müsse. Nach Angaben der Q-Molkerei hat fast jeder dritte Norweger bereits abgelaufene Milch weggeworfen ohne zu prüfen, ob sie noch gut ist.

In Deutschland ist die Diskussion um das Mindesthaltbarkeitsdatum aktuell auch wieder entbrannt. Ein tausendfach geteilter Beitrag bei Twitter hatte die Debatte angeheizt. Auf dem geteilten Foto ist offensichtlich ein Zettel in einem Geschäft zu sehen. Darauf heißt es: „Es heißt ‘Mindestens haltbar bis’ und nicht ‘Sofort tödlich ab’“.

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Auch dieser Beitrag zielt darauf ab, dass die wenigstens Lebensmittel nach dem Ablauf des aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatums sofort ungenießbar oder sogar gesundheitsschädlich werden.

Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) hatte im vergangenen Jahr ins Gespräch gebracht, zusätzlich zum Mindesthaltbarkeits- ein „Verbrauchsverfallsdatum“ anzugeben. Dieses würde dem Verbraucher dann eine genauere Information dazu liefern, wie lange Lebensmittel tatsächlich nutzbar sind. (dpa/ac)