Berlin. Ein IT-Experte belegt: Die iPhone-Geräte wurden nach iOS-Updates langsamer. So sollen Akkus geschützt werden, behauptet der Konzern.

Der US-Technologiekonzern Apple hat in einer Stellungnahme erstmals eingestanden, dass ältere Generationen des iPhones mit Software-Updates gezielt langsamer gemacht wurden. Das geschehe allerdings nicht, um Kunden zum Kauf neuerer Geräte zu nötigen, sondern vielmehr zum Schutz betagter Akkus in den iPhones, betonte Apple in der Erklärung.

Zuvor hatte ein Entwickler der Leistungsmesssoftware (Benchmark) Geekbench Messdaten veröffentlicht, die zeigten, dass bei einigen iPhone-6s-Geräten die Leistung nach dem Update auf von iOS 10.2 auf 10.2.1 teilweise spürbar abnahm. Vereinzelt kamen die iPhones im Test nur noch auf die Hälfte der Punktzahl, andere büßten nur rund zehn Prozent ein.

Bestimmte Spannungen werden nicht mehr geliefert

Gegenüber der US-Website Buzz-feed erklärte Apple auf Nachfrage, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr für die iPhone-Modelle 6, 6s und SE und in diesem Jahr für das iPhone 7 eine neue Schutzfunktion eingeführt habe. Bei Geräten mit schwachem Akku würde die Prozessorleistung bei Bedarf kurzzeitig gesenkt werden – um eine Abschaltung der iPhones zu verhindern.

Hintergrund ist, dass die in Smartphones verbauten Lithium-Ionen-Akkus mit zunehmendem Alter und längerer Nutzungsdauer an Leistung verlieren. Das führt einerseits dazu, dass die Akkus immer weniger Energie speichern können, andererseits aber auch dazu, dass sie bestimmte Spannungen nicht mehr liefern können, die bei aufwendigen Berechnungen oder auch bei tiefen Temperaturen kurzzeitig vom Smartphone gefordert werden.

Abhilfe schafft ein Akkutausch

Im Extremfall schalten sich die Geräte unvermittelt ab, selbst wenn der Akku noch nicht leer ist. Davor soll die neue Softwarebremse nun schützen, so Apple. Abhilfe schafft etwa ein Akkutausch. Seit iOS-Version 10.2.1 weist das iPhone übrigens auch selbstständig darauf hin, wenn ein Akkutausch sinnvoll wäre.