Berlin. Stiftung Warentest stellt bei Kusmi Tea extreme Schadstoffbelastungen fest. Sie warnt ausdrücklich vor dem Trinken des Kamillentees.

  • Die Stiftung Warentest warnt Verbraucher davor, Kamillentee der Marke Kusmi Tea zu trinken
  • In dem Tee wurden Schadstoffe festgestellt, die als krebserregend gelten
  • Die Vertreiberfirma sieht allerdings keinen Handlungsbedarf

Die Stiftung Warentest hat im Kamillentee der Marke Kusmi Tea äußerst hohe Schadstoffgehalte festgestellt, wie es in einer Mitteilung auf der Internetseite der Verbraucherschützer heißt. Stiftung Warentest warnt ausdrücklich davor, den Tee zu trinken.

Betroffen sei demnach der Kusmi Tea „Camomille/Chamomille/Kamille“ mit 20 Teebeuteln à 44 Gramm mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 10/2019. Die Chargennummer der Kartonverpackung lautet LOT: 161031, die der Teebeutel LOT: KUS163121. Der Verpackungspreis im Online-Shop von Kusmi Tea beträgt 11,40 Euro.

Testergebnisse vorzeitig veröffentlicht

Bei dem mit den Schadstoffen belasteten Tee seien sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA) nachgewiesen worden. In Tierversuchen hätten sich diese als „eindeutig krebserregend und erbgutschädigend“ erwiesen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Der nachgewiesene Gehalt – 73,2 Milligramm pro Kilogramm Tee – sei so bedenklich, dass die Warentester bereits am Dienstag über die Testergebnisse informiert haben – zwei Wochen vor der geplanten Veröffentlichung.

Schadstoffe gelangen über Wildkräuter in den Tee

Die Firma Orientis, die Tees der Marke Kusmi Tea in Deutschland vertreibt, sieht dem Stiftung-Warentest-Bericht zufolge bislang keinen Handlungsbedarf. Sie beruft sich auf die Europäische Lebensmittelbehörde Efsa, der zufolge Nebenwirkungen bei einem 60 Kilogramm schweren Menschen erst bei einem Alkaloiden-Verzehr von mehr als 120 Milligramm pro Trag zu erwarten seien. Das entspreche einem Verbrauch von 1,6 Kilogramm Kamillentee, also 730 Tassen.

PA sind laut Stiftung Warentest natürliche Inhaltsstoffe bestimmter Wildkräuter. Sie können, wenn sie bei der Ernte nicht aussortiert werden, versehentlich in den Tee geraten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass die Stoffe nicht nur bei Tieren, sondern auch bei Menschen krebserregend wirken können. Zudem könnten hohe PA-Gehalte zu akuten und chronischen Leberschäden beim Menschen führen, so die Stiftung Warentest. (jkali)