Hamburg. Nur 32 Prozent der Deutschen besitzen einen Organspendeausweis. Und das obwohl die Zahl der potenziellen Spender deutlich höher liegt.

Mehr als 10.000 schwer kranke Menschen in Deutschland hoffen auf eine Organspende. Zugleich sind 70 Prozent der Deutschen bereit, nach ihrem Tod Organspender zu werden, wie die Kaufmännische Krankenkasse Hamburg (KKH) am Donnerstag mitteilte. Allerdings würden nur wenige ihre Entscheidung schriftlich in Form eines Organspendeausweises festhalten oder nahestehenden Menschen mitteilen.

Nach wie vor bestünden Ängste oder Unkenntnis, wegen derer sich viele Menschen mit der Entscheidung zur Organspende schwer täten, hieß es weiter. Jüngsten Umfragen zufolge besitzen nur 32 Prozent der Deutschen einen Organspendeausweis. Und nur rund drei Viertel der Menschen mit Ausweis sind laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auch zur Spende bereit.

Hirntod-Diagnose von zwei unabhängigen Ärzten erforderlich

Um mehr Menschen zu einer bewussten Entscheidung für Organspende zu bewegen, sind laut KKH strengere Richtlinien bei der Feststellung des Hirntods im Transplantationsgesetz (TPG) festgelegt worden. Demnach muss die Diagnose durch zwei speziell qualifizierte Ärzte unabhängig voneinander durchgeführt und anhand des Hirntod-Protokolls dokumentiert werden. Diese Ärzte dürfen nicht selbst an der Organ- und Gewebeentnahme oder Transplantation beteiligt sein.

Auch die Krankenkassen beteiligen sich zum Europäischen Tag für Organspende und Transplantation am 10. Oktober an der Aufklärungsarbeit. Gesetzliche wie private Kassen sind verpflichtet, ihre Versicherten in regelmäßigen Abständen über Organspende und Organspendeausweise zu informieren. (epd)