Berlin. Die Jury für das „Spiel des Jahres“ hat sich durch einen Berg an Spielen gearbeitet und die Perlen auf ihre Nominierungsliste gesetzt.

Die Jury für das „Spiel des Jahres“ hat sich durch einen Berg an Spielen gearbeitet und die Perlen auf ihre Nominierungsliste gesetzt. Wir stellen sie vor – und zeigen Neuheiten, die Chancen auf den Preis „Kennerspiel des Jahres“ haben.

Spiel des Jahres

Ein Spiel für Wortakrobaten: „Codenames“.
Ein Spiel für Wortakrobaten: „Codenames“. © BM | HO

Für Wortakrobaten: Was haben ein Eis und eine Torte gemeinsam? Bevor sich ein Spieler als Geheimdienstchef zum Beispiel für den Begriff „Essen“ entscheidet, sollte er die Kartenauslage genau prüfen. Könnten die Mitspieler auf weitere Begriffe tippen – etwa „Auflauf“? Wenn auf der Codekarte des Chefs „Auflauf“ mit einer anderen Farbe markiert ist als „Torte“ und „Eis“, gilt es, einen alternativen Hinweis zu geben – etwa „süß“ oder „Zucker“. Bei „Codenames“ geht es darum, mit einem Begriff möglichst viele Wörter zu umschreiben, die zur Farbe einer Agentengruppe gehören. Das Team, das zuerst alle seine Agenten gefunden hat, gewinnt.

Fazit: Ein lustiges Spiel für Wortakrobaten, gut geeignet für größere Gruppen.

>> „Codenames“ von Vlaada Chvátil, erschienen bei Czech Games Edition. 2-8 Spieler ab 14 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 19 Euro.

Ein Spiel für Abenteurer: „Karuba“.
Ein Spiel für Abenteurer: „Karuba“. © BM | HO

Für Abenteurer: Wer sammelt die meisten Tempelschätze, Goldstücke und Kristalle? Bei „Karuba“ schlüpfen die Spieler in die Rolle von Abenteurern, die alle gleichzeitig spielen. Einer der Spieler zieht als Expeditionsleiter ein Plättchen mit einer Nummer – und gibt damit den anderen vor, welches Plättchen auch sie nehmen müssen, um auf ihrem Spielplan Wege zu bauen. Die Bauregeln und die Alternative, Abenteurer über die Wege zu den Schätzen, Goldstücken und Kristallen zu bewegen, werden in der Anleitung sehr gut erklärt. Weiterer Pluspunkt: Das Spielmaterial ist topp und besticht durch schöne Illustrationen.

Fazit: Einfach zu erlernen, kurzweilig und spannend.

>> „Karuba“ von Rüdiger Dorn, erschienen bei Haba. 2-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 40 Minuten, ca. 30 Euro.

Ein Spiel für Baumeister: „Imhotep“.
Ein Spiel für Baumeister: „Imhotep“. © BM | HO

Für Baumeister: Gemeinsam mit den anderen Spielern in Ägypten Monumente zu bauen, aber dennoch gegen sie zu spielen – diese Idee steckt hinter „Imhotep“. Fünf Spieltafeln, die Orte wie eine Pyramide, einen Markt oder eine Grabkammer zeigen, gilt es mit Schiffen anzufahren, um Karten zu sichern und Steine zu verbauen. Wer seine Steine vorne im Boot platziert, darf die Orte zuerst „bespielen“ – was je nach Situation ein Vor- oder Nachteil sein kann. Interessant ist, dass die Spieler beim Besetzen der Schiffe meist unterschiedliche Wunschorte im Kopf haben. Letztlich entscheidet aber immer nur ein Spieler, welcher Hafen angefahren wird.

Fazit: Ein spannendes Taktikspiel für die ganze Familie.

>> „Imhotep“ von Phil Walker-Harding, Kosmos. 2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 40 Minuten, ca. 35 Euro.

Kennerspiel des Jahres

Ein Spiel für Strategen: „Isle of Skye“.
Ein Spiel für Strategen: „Isle of Skye“. © BM | HO

Für Strategen: Klasse ist, wenn ein Spiel bis zum Schluss spannend bleibt. „Isle of Skye“ ist so ein Spiel, denn selbst in der letzten Runde können zurückliegende Spieler so weit aufholen, dass sie letztlich noch gewinnen. Unter anderem liegt das an dem Mechanismus, dass hinten liegende Spieler ab der dritten Runde Geld bekommen. Da bei „Isle of Skye“ die Plättchen etwas kosten, sind Münzen heiß begehrt. Welche Plättchenkombinationen am meisten Siegpunkte versprechen, ändert sich von Partie zu Partie, und wer clever ist, eliminiert Plättchen, die den Mitspielern besonders viele Punkte bringen würden.

Fazit: Schön illustriertes Strategiespiel.

>> „Isle of Skye“ von Alexander Pfister und Andreas Pelikan, erschienen bei Lookout Spiele. 2-5 Spieler ab 8 Jahren, ca. 60 Minuten, ca. 30 Euro.

Ein Spiel für Zeitreisende: „Time Stories“.
Ein Spiel für Zeitreisende: „Time Stories“. © BM | HO

Für Zeitreisende: Drei oder vier Stunden lang nur spielen? An „T.I.M.E Stories“ sitzt man zum Teil noch länger – und das an nur einer Partie. Aufhören? Nein, das kommt für die ins Jahr 1921 reisenden Spieler nicht in Frage. Denn alle brennen darauf, die via genial illustrierter Karten gezeigten Orte einer Nervenheilanstalt zu erforschen und das Spiel zu gewinnen. Was sie entdecken, erzählen sie ihren Mitspielern weiter. Zudem sammeln sie Objekte, die ihnen später für das Lösen von Rätseln oder beim Kämpfen gegen böse Kreaturen helfen können. Und die Spieler arbeiten gegen die Zeit: Sind ihre Lebenspunkte verfallen, beginnt ihre Reise aufs Neue. Fazit: Herausfordernd, kniffelig, einfach faszinierend.

>> „T.I.M.E Stories“ von Manuel Rozoy, erschienen bei Space Cowboys. 2-4 Spieler ab 12 Jahren, ca. 240 Minuten, ca. 35 Euro. Übrigens: Es sind bereits weitere Szenarien erschienen – etwa „Der Marcy-Fall“ und „Hinter der Maske“.

Ein Spiel für Rettungskräfte: „Pandemic Legacy“.
Ein Spiel für Rettungskräfte: „Pandemic Legacy“. © BM | HO

Für Retter: Achtung, gefährliche Viren grassieren. Stadt um Stadt gerät außer Kontrolle. Wird es den Spielern gelingen, die Menschheit zu retten? Um diese spannende Frage geht es bei „Pandemic Legacy – Season 1“. Gespielt wird kooperativ. Damit ist gemeint: Alle spielen gemeinsam gegen das Spiel, das im Januar beginnt und im Dezember endet. Je Monat haben die Spieler zwei Chancen, siegreich zu sein und eine neue Monatspartie zu beginnen. Interessant ist, dass sich einige Aktionen auf spätere Partien auswirken, denn mit der Zeit werden immer mehr Sticker auf den Plan und die Charakterkarten geklebt, es werden Dinge notiert, Boxen mit neuem Material geöffnet, Karten zerrissen und Regeln ergänzt.

Fazit: Hört sich nicht nur genial an, sondern ist es auch!

>> „Pandemic Legacy – Season 1“ von Matt Leacock und Rob Daviau, Z-Man Games. 2-4 Spieler ab 14 Jahren, ca. 60 Minuten, ca. 50 Euro.