Berlin. Stiftung Warentest hat 15 Produkte aus dem Bereich Babynahrung getestet. Die meisten der Produkte schneiden dabei erstaunlich gut ab.

Fast 90 Prozent aller Mütter geben ihren Kindern die Brust. Doch einige können oder wollen nicht stillen. Für sie gibt es die sogenannte Anfangsmilch, die Babys auch alles nötige für die Entwicklung liefern soll. Eine Möglichkeit, zu prüfen, ob ein Produkt dem Nachwuchs wirklich gut tut, haben Eltern selten. Stiftung Warentest hat darum jetzt erstmals Säuglingsanfangsnahrung unter die Lupe genommen und lässt viele Mütter und Väter aufatmen: Alle 15 Pulver halten sich bei der Zusammensetzung an die strengen gesetzlichen Vorgaben und auch krankmachende Keime fanden die Tester nicht.

Acht der Test-Kandidaten sind gut, sechs immerhin befriedigend. Eins ist jedoch mangelhaft: Die Babydream-Milch von Rossmann wird aufgrund hoher Schadstoffgehalte abgestraft. Das Produkt habe im Test „eine bedenkliche Menge an Glycidyl-Estern“ enthalten, daraus könne sich bei der Verdauung Krebserregendes entwickeln, so die Verbraucherschützer. Es gebe zwar keine gesetzliche Höchstgrenze für den Stoff, die jetzt gefundene Menge sei jedoch vermeidbar gewesen.

Gesamtsieger nur noch als Restposten erhältlich

Als günstigsten „guten“ Kandidaten empfehlen die Warentester Bebivita Pre, bei dem Eltern monatlich 28 Euro anlegen müssen, wenn sie die Nahrung nach der Empfehlung auf der Verpackung zubereiten. Der Gesamttestsieger Milasan Pre sei nur noch als Restposten erhältlich, da der Hersteller die Rezeptur geändert habe. Die zweit- und drittplatzierten Produkte Beba Pro Pre und Aptamil mit Pronatura Anfangsmilch Pre kosten Eltern nach Berechnungen der Verbraucherschützer pro Monat 65,50 Euro bzw. 68,50 Euro, wenn sie nach Anleitung zubereitet werden.

Neben 11 herkömmlichen Produkten testete die Stiftung auch vier Pulver, die als Hypoallergene Anfangsnahrung für allergiegefährdete Babys verkauft werden. Hier vergaben die Prüfer zwei Mal die Note „Gut“: Für Beba HA Pre (90 Euro pro Monat lt. Stiftung Warentest) und Bebivita Pre HA (53 Euro pro Monat lt. Stiftung Warentest).

Die Muttermilch kopieren könne keines der Produkte, so die Warentester. Direkte Vergleiche dürfen Anbieter deswegen auf der Verpackung nicht ziehen. Hipp schreibt auf sein Produkt dennoch, es sei „nach dem Vorbild der Natur“ beschaffen – und verlor deshalb Punkte in der Bewertung.