Berlin. Eine Stunde, in der die Chefs für niemanden erreichbar sind. Das ist gut für die Effizienz – und auch ein Vorbild für die Mitarbeiter.

Auch Chefs brauchen mal Ruhe. Vorgesetzte sollten deshalb versuchen, regelmäßig eine „Stille Stunde“ einzulegen. Das schlägt das Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA) in einer Broschüre vor. In dieser Zeit sind die Chefs für Mitarbeiter nicht erreichbar. Sie sollen stattdessen Zeit haben, konzentriert an Projekten und Aufgaben zu arbeiten, ohne unterbrochen zu werden.

Es geht dabei nicht nur um ein bisschen Ruhe, sondern auch darum, den Mitarbeitern ein gutes Beispiel zu sein. Leben Vorgesetzte die „Stille Stunde“ vor, fällt es Mitarbeitern nämlich leichter, sie ebenfalls einzuführen und konsequent umzusetzen. Ständige Unterbrechungen im Arbeitsalltag führen unter Umständen dazu, dass Arbeiten, die eigentlich nur ein paar Minuten dauern, sich über den ganzen Nachmittag hinziehen.

Aber nicht nur Unterbrechungen sind ein Zeitfresser im täglichen Arbeitsalltag. Auch die Flut von E-Mails unterbricht den Arbeitsfluss gern. Auch hier können Vorgesetzte gegensteuern: Indem sie im Team klare Absprachen treffen. Nicht jeder muss schließlich alle Rundmails bekommen. Und manchmal kann ein kurzes persönliches Gespräch einen stundenlangen Mail-Austausch ohnehin ersetzen.

Projektleiter von psyGA ist der BKK Dachverband, der die Interessen der Betriebskrankenkassen organisiert. (dpa)