Laut Welthungerhilfe sind Mali, Burkina Faso und Niger in den kommenden Monaten von einer Hungerkrise bedroht. Vor allem Bauern betroffen.

Frankfurt a.M.. Die Deutsche Welthungerhilfe warnt vor einer Hungerkrise in Mali, Burkina Faso und Niger in den kommenden Monaten. Die Not treffe vor allem Bauern und Rinderzüchter auf dem Land, aber auch die Menschen in kleinen und mittleren Städten, sagte der Westafrika-Experte des Hilfswerks, Willi Kohlmus, in einem EPD-Gespräch. „Die Preise für Lebensmittel sind teilweise dreimal so hoch, das können sich viele nicht leisten.“

Zwar kommen Krisen in diesen trockenen Sahelländern laut Kohlmus regelmäßig vor, doch sei das Ausmaß nun viel größer. Normalerweise könnten die Länder untereinander Überschüsse verteilen. Doch in diesem Jahr gebe es keine, erklärte er. Die Staaten versuchten nun mit subventioniertem Getreide wie Hirse und Sorghum, die Preise niedrig zu halten.

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Nach momentanem Stand ist laut Kohlmus die Ernährung von sechs Millionen Menschen im Niger, mehr als ein Drittel der Einwohner. In Mali betrifft die drohende Krise drei Millionen Menschen, ein Viertel der Einwohner.

Die internationale Gemeinschaft habe die Investitionen für die Landwirtschaft in den vergangenen Jahren vernachlässigt, kritisierte der Entwicklungshelfer. „Der Sahel ist eine sehr sensible agroklimatische Zone.“ Es reiche nicht, ein paar Millionen Euro zu geben und zu hoffen, in fünf Jahren sei alles besser. „Das ist ein laufender Prozess“, sagte er.