ISTANBUL/BERLIN. Bei einem blutigen Überfall auf ein christliches Verlagshaus in der Türkei sind drei Menschen getötet worden, darunter ein Deutscher. Die Täter fesselten ihre Opfer an Händen und Füßen, bevor sie ihnen die Kehlen durchschnitten. Ein weiteres Opfer konnte offenbar entkommen. Vier Verdächtige wurden festgenommen. Nach Informationen des türkischen Fernsehens soll es sich um Islamisten handeln.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich entsetzt über das Verbrechen. Auch die christlichen Kirchen in Deutschland äußerten sich erschüttert. Der deutsche Botschafter Eckhart Cuntz erklärte, er verurteile das Verbrechen auf das Schärfste. Die deutsche Botschaft stehe in ständigem Kontakt mit den türkischen Behörden.

Das Auswärtige Amt hatte zunächst keine zusätzlichen Erkenntnisse zu dem Zwischenfall im osttürkischen Malatya. Der Ort gilt als Hochburg der Nationalisten. Aus Malatya stammte auch Mehmet Ali Agca, der 1981 das Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübte.