BERLIN. Die Pläne der Europäischen Union (EU), ein generelles Alkoholverbot für Jugendliche unter 18 Jahren zu erlassen, sind in Deutschland auf ein geteiltes Echo gestoßen. Während Politiker von Koalition und Opposition entsprechende Pläne begrüßten, sprachen sich Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) und die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), dagegen aus.

Seehofer sagte, er lehne eine "Olympiade der Verbote" ab. Es gehe vielmehr um den richtigen Gebrauch von Alkohol. Bätzing bezeichnete es als "dringlicher", auf die Einhaltung der bestehenden Gesetze zu achten.

Die Drogenbeauftragte der Unions-Fraktion, Maria Eichhorn (CSU), sagte hingegen: "Grundsätzlich sollte jede Möglichkeit genutzt werden, die hilft, Jugendliche vor einer Alkoholabhängigkeit zu bewahren." Der Grünen-Abgeordnete Harald Terpe sagte, wenn man Jugendschutz ernst nehme, müsse man die Abgabe von Alkohol an unter 18-Jährige unterbinden.

Nach dem Jugendschutzgesetz darf hochprozentiger Alkohol weder an Kinder noch an Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren abgegeben werden. Unter das absolute Alkoholverbot fallen auch Mischgetränke wie "Cola-Rum", Liköre und Alcopops. Getränke mit einem geringeren Alkoholgehalt wie Bier, Wein, Sekt dürfen nicht an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren abgegeben werden. Jugendliche von 14 bis 16 Jahren dürfen solche Getränke aber konsumieren, wenn sie in Begleitung ihrer Eltern oder anderer Sorgeberechtigter sind.