Als Deutschlands Botschafter Dr. Hans-Friedrich von Plötz vor wenigen Jahren Londons Bildungsministerium anregte, es möge doch Deutsch für alle Erstkläßler einführen und damit einen Aufschwung der Verständigung einleiten, war dies das erste Eigentor einer Reihe von Botschafter-Initiativen, für Deutschland zu werben. Viele deutsche Eltern träumen von einem Schüleraustausch mit Engländern, zumal alle deutschen Schulkinder Englisch lernen. Da die überwiegende Mehrheit der englischen Schüler kein Deutsch lernt, bleibt es bei einer Einbahnstraße.

Die Statistik spricht Bände: Nur 1,1 Prozent der englischen Abiturienten (A-Level) wählen Deutsch. Mit etwa 2,8 Prozent ist Französisch Spitzenreiter der Fremdsprachen. Mehr als 95 Prozent gehen von der Schule ohne eine einzige Fremdsprache als Prüfungsfach ab, einschließlich der 16jahrigen Schulabgänger.

Die Gründe da: Ab 14 Jahren sind Fremdsprachen an den Gesamtschulen Wahlfächer. Da Sprachen als schwierig gelten, fallen sie im Blick auf die angestrebten wichtigen Durchschnittsnoten unter den Tisch. Anders sieht es bei den "Independent Schools", Privatschulen wie Eton, Harrow, Rugby , aus, wo alle Fächer angeboten und gefördert werden. Doch auf die Privatschulen entfallen nur sieben Prozent aller Schüler.