Von sechs auf 25 - so wurde Stein für Stein das europäische Haus gebaut.

Brüssel. In bislang vier Erweiterungsschritten ist die 1993 in Europäische Union (EU) umbenannte Staatengemeinschaft auf 15 Mitglieder gewachsen. Am 1. Mai 2004, also kommenden Sonnabend, treten zehn weitere Staaten der EU bei. Die wichtigsten Daten:

April 1951 : Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande unterzeichnen in Paris den Vertrag über die Europäische Gemeinschaft Kohle und Stahl (EGKS), der 1952 in Kraft tritt. In der Präambel zum Vertrag erklären die Gründerstaaten ihre Entschlossenheit, "durch die Errichtung einer wirtschaftlichen Gemeinschaft den ersten Grundstein für eine weitere und vertiefte Gemeinschaft unter Völkern zu legen, die lange Zeit durch blutige Auseinandersetzungen entzweit waren".

März 1957 : Dieselben Staaten unterzeichnen in Rom die Verträge über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (EAG bzw. EURATOM). Die Römischen Verträge treten 1958 in Kraft.

April 1965 : Fusion der Organe der drei Gemeinschaften zu einem gemeinsamen Rat und einer gemeinsamen Kommission der Europäischen Gemeinschaften (EG). Im Juli 1967 nimmt die Kommission ihre Arbeit in Brüssel auf.

Januar 1973 : Dänemark, Großbritannien und Irland treten der EG bei. 1981 folgen Griechenland, 1986 Portugal und Spanien.

Februar 1986 : Die Regierungschefs der Mitgliedstaaten unterzeichnen die Einheitliche Europäische Akte (EEA), die für die Vollendung des schrankenlosen Binnenmarkts eine Frist bis zum 31. Dezember 1992 setzt. Die EEA tritt im Juli 1987 in Kraft.

Juni 1989 : Auf dem Gipfel in Madrid wird die dreistufige Europäische Wirtschafts- und Währungsunion abgesegnet.

Februar 1992 : In Maastricht wird der Vertrag über die Europäische Union (EU) unterzeichnet, der am 1. November 1993 in Kraft tritt.

Januar 1995 : Österreich, Finnland und Schweden treten der EU bei.

Juni 1997 : Auf dem Gipfel in Amsterdam wird der Stabilitäts- und Wachstumspakt beschlossen. Im Vertrag von Amsterdam wird zudem eine Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit geregelt. Am 1. Mai 1999 tritt er in Kraft.

Dezember 2001 : Mit der Einsetzung eines Europäischen Konvents zur Reform der EU legt der EU-Gipfel in Laeken bei Brüssel den Grundstein für eine gemeinsame Verfassung der EU-Länder. Vorlage des Entwurfs im Juni 2003 in Thessaloniki.

Januar 2002 : Euro und Cent werden in zwölf Ländern gesetzliches Zahlungsmittel.

April 2003 : Die baltischen Staaten, Malta, Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern unterzeichnen in Athen den Beitrittsvertrag. Von Mai 2004 an wird es 25 EU-Mitgliedstaaten geben.