Berlin/Erfurt. Vera Lengsfeld möchte nicht mehr Mitglied in politischen Parteien sein. „Ich halte das Parteiensystem auch für überholt“, so die frühere DDR-Bürgerrechtlerin.

Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld ist nach vielen Jahren kein Mitglied der CDU mehr. Sie habe am Donnerstag ihren Austritt aus der Partei erklärt, sagte die 71-Jährige auf Anfrage. Eine Mitgliedschaft in einer anderen Partei schloss sie aus. „Ich halte das Parteiensystem auch für überholt“, so Lengsfeld. Zuvor hatte die „Thüringer Allgemeine“ über den Austritt berichtet.

Lengsfeld saß einst im Bundestag, anfangs für die Grünen, später für die CDU. Zuletzt trat sie vor allem als Kritikerin der deutschen Zuwanderungspolitik in Erscheinung.

„Ich habe ja schon seit Merkels Zeiten große Kritik an der CDU gehabt und hatte gehofft, dass der Kurs korrigiert wird, aber das sehe ich nicht“, begründete Lengsfeld die Entscheidung zum Austritt. Sie werde die Kampagne ihres Sohnes für eine unabhängige Liste mit dem Arbeitstitel „Bündnis für Europa“ unterstützen, selbst aber nicht zur EU-Parlamentswahl im kommenden Jahr antreten. Auf ihrer Website erklärte sie zudem, dass sie ein Bündnis verschiedener Thüringer Kleinstparteien unterstütze, das zur Landtagswahl 2024 mit einer eigenen Liste antreten möchte.