München/Berlin. Auch 35 Jahre später sei das antisemitische Pamphlet, dass der Bruder von Hubert Aiwanger verfasst haben soll, nicht minder verwerflich. Es verunglimpfe die Millionen Opfer der Schoa, so Josef Schuster.

Nach dem Wirbel um Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger und ein antisemitisches Pamphlet hat der Zentralrat der Juden betont, dass der Inhalt auch 35 Jahre später zu verurteilen sei. „Der Text eines Flugblattes, das auf der damaligen Schule des stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten zirkulierte und von dessen Bruder erstellt worden sei, ist auch heute nicht minder verwerflich, da er die Millionen Opfer der Schoa auf abscheuliche Weise verunglimpft“, teilte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, am Sonntag in Berlin mit.

„Inwiefern Hubert Aiwanger für die Verbreitung zumindest mitverantwortlich ist, wird in Gänze nicht aufzuklären sein. Die Diskussion darüber ist erkennbar politisch“, betonte Schuster. „Das Flugblatt darf aber auch nicht einfach als Jugendsünde abgetan werden, da es die für unser Land so wichtige Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus regelrecht mit Füßen tritt.“