Berlin. Wirtschaftsstaatssekretär Graichen hat seinen Trauzeugen als Chef der bundeseigenen Energie-Agentur Dena mit vorgeschlagen. Er und Minister Habeck stehen deswegen in der Kritik.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Neuausschreibung des Chefpostens der Deutschen Energie-Agentur (Dena) als Korrektur eines Fehlers bezeichnet. „Die Substanz des Fehlers konnte noch korrigiert werden, nämlich eine neue Ausschreibung“, sagte der Grünen-Politiker am Samstag im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks.

Im politischen Raum passiere es nicht häufig, dass Fehler proaktiv eingeräumt würden. „Das will ich aber, das verlange ich auch von meinen Leuten und auch von mir selbst.“ Wenn der Fehler korrigiert werden könne, müsse das geschehen.

Habecks Staatssekretär Graichen ist unter Druck geraten, weil er an der Auswahl des neuen Geschäftsführers der Dena, Michael Schäfer, beteiligt war, obwohl dieser sein Trauzeuge ist. Am Freitag beschloss der Aufsichtsrat der Dena, den Chefposten des Bundes-Unternehmens neu auszuschreiben.

In der „Welt am Sonntag“ lobte Habeck Graichens Tatkraft. „Patrick ist ein robuster Politiker, und mit seiner konsequenten Art hat er sich darum gekümmert, eine Wirtschaftskrise und Gasmangellage abzuwenden, Gasspeicher zu füllen, LNG-Terminals zu bauen, Kohlekraftwerke ans Netz zu nehmen und die AKWs zu verlängern“, sagte er.