Berlin. Ihre Gegner waren der Landwirtschaftsminister, der Verkehrsminister und der Wirtschaftsminister: Ex-Umweltministerin Hendricks beklagt eine Priorisierung der Wirtschaft in ihrer Amtszeit.

Nach Ansicht der früheren Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hatten wirtschaftliche Fragen während ihrer Amtszeit oft mehr Gewicht als der Klimaschutz. «Der Wirtschaft wurde eine höhere Priorität als dem Klima eingeräumt», sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Es sei nicht immer leicht gewesen, sich als Umweltministerin in der Bundesregierung durchzusetzen. «In meiner Zeit als Bundesministerin habe ich immer wieder gemerkt, dass die natürlichen Gegner der Umweltministerin der Landwirtschaftsminister, der Verkehrsminister und der Wirtschaftsminister sind.»

Hendricks war im Kabinett der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) von Ende 2013 bis Mitte März 2018 Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Sie zeigte sich optimistisch, dass es in Deutschland irgendwann ein Tempolimit auf Autobahnen geben wird. «Überhaupt darf man in Deutschland sehr viel schneller fahren, etwa auf Bundes- und Landstraßen, als in vielen anderen Ländern Europas. Das ist auf Dauer nicht haltbar», sagte sie dem RND.