Berlin. In einigen Schulen stehen Luftfilter, um die Gefahr Corona-Ansteckungen zu verringern. Ihr Nutzen ist umstritten. Das Umweltbundesamt rät zur klassischen Methode - auch bei kalten Temperaturen.

Das Umweltbundesamt (UBA) ruft in der Energiekrise dazu auf, die Nutzung mobiler Luftfilter in Schulen auf das Nötigste zu beschränken. «Im Zuge der Energieeinspardiskussion ist zu beachten, dass mobile Luftreiniger beim Betreiben nicht unerhebliche Mengen an Strom verbrauchen und auch von daher der Einsatz auf hygienisch notwendige Situationen begrenzt bleiben sollte», sagte Heinz-Jörn Moriske, Direktor im Umweltbundesamt, der Deutschen Presse-Agentur.

Eine mögliche Senkung der Raumtemperatur auf 19 Grad zu Energiesparzwecken dürfe nicht dazu führen, dass das für die Dauer der Corona-Pandemie vom Amt empfohlene Lüftungsverhalten geändert oder gar minimiert werde, sagte der Experte für Lufthygiene in Innenräumen. «Ein vermehrter Einsatz mobiler Luftreiniger anstelle des Lüftens bei geringerer Raumtemperatur bietet keinen Ersatz, da Luftreiniger keine Schadstoffe inklusive Kohlendioxid aus dem Innenraum abführen und nicht zum Lüftungserfolg beitragen.»

Empfehlung: Dreimal pro Stunde lüften

Das UBA rät dazu, alle zwanzig Minuten zu lüften. Wo sich Fenster weit öffnen lassen oder ein Luftaustausch durch fest installierte Raumluftanlagen gewährleistet ist, sind nach Ansicht der Experten mobile Luftreiniger nicht notwendig. Als «sinnvoll» werden sie dort bezeichnet wo Fenster nur gekippt werden können. Moriske sprach von einem «Add on», einer Zusatzmaßnahme.

Einige Bundesländer hatten viel in die Anschaffung mobiler Luftfilter für Schulen investiert, andere hatten darauf verzichtet. Sollte sich die Corona-Situation im Herbst erneut verschärfen, dürfte die Debatte über den Nutzen der Geräte zur Verringerung von Ansteckungen erneut aufflammen.