Berlin. Im Zuge der Energiekrise treten die Abhängigkeiten der europäischen Länder offen zu Tage. Bei einem Besuch des slowenischen Ministerpräsidenten in Berlin steht nun engere Zusammenarbeit auf der Agenda.

Bundeskanzler Olaf Scholz und der neue slowenische Ministerpräsident Robert Golob wollen sich gemeinsam um einen Ausweg aus der Energiekrise bemühen. «Wir müssen die Lösungen innerhalb der Gemeinschaft suchen. Nicht nur, was die Lieferung von Erdgas angeht, sondern auch bei allen anderen Energieträgern», sagte Golob am Dienstag in Berlin, wohin ihn seine erste Auslandsreise im neuen Amt führte. Der linksliberale Quereinsteiger und Unternehmer war im Mai zum Ministerpräsidenten des EU-Landes gewählt worden.

Golob plädierte dafür, den Bau von Gasleitungen und Fernleitungen in Europa zu stärken, um eine grüne Wende in Europa zu schaffen. «So können wir den Wind im Norden mit der Sonne im Süden verbinden, und wir können daraus ein sehr starkes und stabiles System, ein einheitliches europäisches System gestalten», sagte er einer Übersetzung zufolge vor Journalisten.

Scholz sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz, es müsse alles getan werden, um Abhängigkeiten bei Energielieferungen zu reduzieren. «Das hat was zu tun mit dem Aufbau von Energieinfrastrukturen, die uns kurzfristig in die Lage versetzen, Öl und Gas aus anderen Quellen zu beziehen. Aber es geht insbesondere, aber natürlich auch darum, dass wir es vorantreiben, uns selber versorgen zu können mit erneuerbaren Energien», sagte der Kanzler. «Der Ausbau der Windkraft, der Solarenergie spielt eine große Rolle für unsere beiden Länder, und wir haben uns sehr sorgfältig darüber unterhalten.»