Berlin. Die Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch fühlt sich durch den Krieg Russlands in der Ukraine an den Zweiten Weltkrieg erinnert. Diese Tragödie habe wieder “ein einzelner Mann“ ausgelöst.

Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, sieht im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Parallelen zum Zweiten Weltkrieg.

"Was wir hier erleben, ist eine Tragödie - und wieder hat diese Tragödie ein einzelner Mann ausgelöst. Das erinnert mich schon sehr an damals", sagte die Holocaust-Überlebende und Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern der "Augsburger Allgemeinen". "Ein Einzelner kann Welten verdrehen und Unglück über ganze Länder bringen."

Die 89-Jährige führte aus: "Menschen, die zufrieden in ihrem Heimatland gelebt haben, fliehen ohne ihr Hab und Gut aus der Ukraine, sie wissen nicht, wie es in ihrem Leben weitergeht und ob sie jemals wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie verzweifelt diese Menschen sind."

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