Berlin. In den Bundeswehr-Depots lagern unzählige Raketen, die hochexplosives Nitroglycerin absondern - es drohe eine Selbstentzündung, heißt es in einem Bericht. Das Problem seit längerem bekannt und nicht gelöst.

Die Bundeswehr hat ein erhebliches Sicherheitsproblem mit zehntausenden Raketen aus Altbeständen.

Die Munition vom Typ LAR 110 Millimeter sondere hochexplosives Nitroglycerin ab und es drohe eine Selbstentzündung, berichtete der "Spiegel". Aus Bundeswehrkreisen wurde der dpa bestätigt, es gehe um Raketen, die in den Jahren 1981 bis 1989 produziert wurden.

Das Problem sei seit 2019 bekannt und nicht gelöst, schreibt der "Spiegel". "Als Sofortmaßnahmen zum Schutz von Leben und Gesundheit des dort eingesetzten Personals" wurden demnach bis auf Weiteres alle betroffenen Munitionslagerhäuser gesperrt und jeglicher Umgang mit der Munition untersagt, wie es in einem vertraulichen Bericht des Verteidigungsministeriums vom September vergangenen Jahres heiße. Auch der Transport der Raketen wurde untersagt.

Bei weiterer Lagerung der Munition sei mit einer zunehmenden Verschlechterung des Zustandes zu rechnen, schreiben die Experten des Ministeriums demnach. Trotz dieser Warnungen habe das zuständige Koblenzer Beschaffungsamt BAAINBw bislang kein tragfähiges Entsorgungskonzept erbracht, beschwerte sich der Munitionsbeauftragte der Bundeswehr bereits im vergangenen August beim Ministerium.

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