Leichlingen. Am Wohnort von Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen, versammeln sich Vermummte, zünden Bengalos und rufen Parolen. Jetzt ermittelt die Polizei.

In der Nähe des Privathauses von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) in Leichlingen hat es am Sonntagnachmittag eine "Spontanversammlung" unbekannter Vermummter gegeben. Das teilte die Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Nach dpa-Informationen handelte es sich um eine Gruppe von 20 bis 50 Personen, die durch die Straßen der 28.000-Einwohner-Stadt im rheinisch-bergischen Kreis zog. Einige der Randalierer hätten Bengalos vor dem Wohnhaus des Innenministers gezündet, Parolen gerufen und Banner mit unbekannter Aufschrift hochgehalten, teilte die Polizei am Abend mit. Reul sei zur Tatzeit nicht zu Hause gewesen. Die Versammlung habe sich rasch wieder aufgelöst.

Die Polizei rückte am Nachmittag mit drei Hundertschaften aus und versuchte sich einen Überblick von der Lage zu verschaffen. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste bis in den Abend über dem Gebiet. Zeugen wurden vernommen und Aussagen ausgewertet. Die Polizei suchte intensiv nach den Verursachern der Randale, die zum Teil in ein nahes Waldstück geflüchtet sein sollen.

Ein aus dem linken Spektrum bekannter 31-Jähriger sei festgenommen und wenig später wieder entlassen worden, teilte die Polizei weiter mit. Inwiefern er an der Versammlung beteiligt war, konnte demnach nicht abschließend geklärt werden.

Einem Sprecher des Innenministeriums zufolge ist die Polizei am Nachmittag von Anwohnern alarmiert worden. Abgesperrt war das Gebiet um Reuls Privathaus in der City nicht. Am Gebäude gab es keinerlei sichtbare Schäden.

Die Polizei berichtete in der Mitteilung am Abend weiter: "Die Hintergründe der Versammlung sind noch unklar, möglicherweise könnte die Aktion in Zusammenhang mit dem neuen Versammlungsgesetz gestanden haben."

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