Berlin. Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor „Angsträumen“: Die Bundespolizei soll bald ihre Präsenz an Bahnhöfen runterschrauben müssen.

Weil sie sich mehr auf die Grenzsicherung konzentrieren soll, muss die Bundespolizei nach Darstellung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ihre Präsenz in den Bahnhöfen reduzieren. „Die Bahnhöfe drohen zu Angsträumen zu werden“, sagte der Vizechef der Gewerkschaft, Jörg Radek, unserer Redaktion. Um die Bundespolizei zukunftsfähig zu machen, seien in den nächsten sechs bis sieben Jahren 20.000 neue Stellen und massive Investitionen in Höhe von rund 700 Millionen Euro nötig. Die Politik übertrage der Bundespolizei immer mehr Aufgaben wie die Unterstützung der europäischen Grenzagentur Frontex, beklagte Radek.

Gewerkschaft fordert umfangreiche Investitionen

Die Gewerkschaft sieht bei der Bundespolizei erheblichen Modernisierungsbedarf. „Einige Dienststellen sind nicht nur Dreckslöcher“, so Radek, sondern es fehlten auch Sicherheitsschleusen. „Wenn mit der Feuerkraft von Kalaschnikows geschossen wird, hätten wir ein Sicherheitsproblem“, warnte er. In einem umfangreichen Forderungskatalog zur Modernisierung der Bundespolizei verlangt die GdP zusätzliche 2300 Schutzwesten, 5500 Helme, die Komplettauffüllung der Munitionsbestände „und endlich ein zweites Pistolenmagazin für jeden Beamten“.

Unterstützung bekommt Radek aus dem Bundestag. Die Forderung nach deutlich mehr Personal für die Polizei auf allen Ebenen und einer besseren Ausstattung sei „mehr als berechtigt“, sagte der Vorsitzende des Innenausschusses, Ansgar Heveling (CDU) unserer Redaktion. Mit der großen Zahl von Flüchtlingen kämen auf die Polizei „vielfältige erweiterte Aufgaben“ zu.