Berlin. Das Bundeskriminalamt hat neue Zahlen zu Angriffen auf Flüchtlingsheime vorgelegt. Die Daten von 2015 übertreffen einen alten Rekord.

Laut einem Medienbericht hat es im vergangenen Jahr so viele Angriffe auf Asylbewerberunterkünfte gegeben wie nie zuvor: 924 Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte wurden 2015 begangen. Im Vorjahr waren es noch 199. Die Tagesschau beruft sich in einem Bericht auf Daten, die das Bundeskriminalamt gesammelt hat.

Besonders auffällig sind die Gewalttaten rund um Flüchtlingsheime. 163 Fälle (2014: 28) dokumentiert das BKA in dem vorläufigen Bericht. Darunter fallen vor allem 76 Brandanschläge (2014: 6) und elf versuchte Brandstiftungen.

Opposition vermutet noch größere Dunkelziffer

Neben den Gewalttaten listet der Bericht auch weitere Sachbeschädigungen (2015: 347), Propagandadelikte (2015: 186) und 104 Fälle von Volksverhetzung auf.

Oppositionspolitiker von Grünen und Linken im Bundestag erklärten gegenüber der Tagesschau, dass sie eine größere Dunkelziffer vermuten. Diesen Eindruck nähren auch Ermittlungen der Initiative „Mut gegen rechte Gewalt“. Die Initiative ist ein Zusammenschluss von Pro Asyl, der Amadeu-Antonio-Stiftung und dem Nachrichtenmagazin „Stern“. Das Portal weist für das Jahr 2015 zum Beispiel 126 Brandanschläge aus – und damit 50 mehr als das BKA. (ac)