Berlin. Wie stellt man einen Asylantrag? Was kommt in die Bio-Tonne? Eine neue App für Flüchtlinge soll das Leben in Deutschland erleichtern.

Natürlich kommt auch die Mülltrennung vor. Unter dem Stichpunkt „Leben in Deutschland“ und dem Unterpunkt 13 zum Thema „Umwelt“ lernen Flüchtlinge: „Man muss beim Müll ganz genau schauen, was wo hinkommt.“ Alte Zeitungen werden später zu neuem Papier, und gekochtes Essen kommt nicht in die Biotonne.

Mit einer App für das Mobiltelefon wollen das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die Bundesagentur für Arbeit (BA), das Goethe-Institut und der Bayerische Rundfunk Flüchtlingen das Leben in Deutschland erklären. 80 bis 90 Prozent der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge haben ein internetfähiges Telefon, weshalb das kleine Programm „Ankommen“ sie – so das Kalkül – eher erreicht als jede gedruckte Broschüre.

Sprach-Kurs vom Goethe-Institut

Vor allem aber enthält die App einen Sprachkurs, der vom Goethe-Institut eigens für absolute Deutsch-Anfänger konzipiert wurde. Hörbeispiele veranschaulichen, wie wichtige Sätze auf Deutsch klingen. Der Kurs ersetzt zwar keinen echten Sprachunterricht, aber er kann darauf vorbereiten.

In den Sprachen Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch und Deutsch erklärt das Programm, wie ein Asylverfahren abläuft und wie man sich darauf vorbereitet. Weitere Sprachen sollen folgen. Flüchtlinge und Zuwanderer, die schon in Deutschland leben, berichten von ihren Erfahrungen. Erklärt wird beispielsweise auch, wie Polizei und Justiz funktionieren und dass in Deutschland Männer mit Männern und Frauen mit Frauen zusammenleben und auch Kinder erziehen.

Entwickelt wurde die App binnen zwei Monaten. Einmal über das Internet heruntergeladen, funktioniert sie auch ohne Netz. Für Geräte mit dem Betriebssystem Android ist die etwa 40 MB große App schon jetzt erhältlich, sie funktioniert auch auf älteren Versionen des Betriebssystems. Im App-Store von Apple kann man sie erst in den nächsten Tagen herunterladen.