Potsdam. Der gebürtige Niedersachse Klaus Ness wurde überall geschätzt. Bei einem Empfang kollabierte Brandenburgs Fraktionschef.
Brandenburgs SPD-Fraktionschef Klaus Ness ist tot. Der 53-Jährige starb in der Nacht zu Freitag in einem Potsdamer Krankenhaus, nachdem er am Vorabend am Rande eines Empfangs im Landtag zusammengebrochen war. Er musste noch im Parlament wiederbelebt werden, doch die Ärzte konnten ihn nicht mehr retten. Seine Partei und andere politische Weggefährten zeigten sich bestürzt über den plötzlichen Tod des SPD-Chefstrategen.
Nach dem Zusammenbruch hatten die Grünen-Landtagsabgeordnete Ursula Nonnemacher und ihr CDU-Kollege Michael Schierack, beide Mediziner, erste Hilfe geleistet. Anschließend musste Ness vom Notarzt lange wiederbelebt werden. Nach Berichten von Augenzeugen hatte der starke Raucher Ness einen Herzinfarkt erlitten. Später wurde Ness mit einem Notarztwagen in ein Krankenhaus gebracht. Dort starb er in der Nacht.
Die Ersthelfer erklärten nach dem Tod gemeinsam: „Klaus Ness hat nie Zweifel gelassen an seinem Engagement für ein demokratisches Gemeinwesen und für die sozial Benachteiligten des Landes, egal ob alteingesessen oder zugewandert.“
Politiker aller Couleur trauern um Ness
Auch Brandenburgs SPD-Landesvorsitzender Dietmar Woidke zeigte sich erschüttert. „Wir sind tief geschockt vom plötzlichen und viel zu frühen Tod unseres Fraktionsvorsitzenden, Genossen und Freund Klaus Ness“, erklärte Woidke in einer Mitteilung. Seit mehr als zwei Jahrzehnten sei Ness mit dem SPD-Landesverband und dem Land Brandenburg verbunden gewesen. „Unvergesslich ist auch sein Kampf gegen jede Form des Rechtsradikalismus in Deutschland und Brandenburg“, sagte der Ministerpräsident. SPD-Chef Sigmar Gabriel nannte Ness in einer ersten Reaktion einen "der ganz großen Parteistrategen unserer Generation.“
Reaktionen auf den Tod von Klaus Ness
Auch CDU-Oppositionschef Ingo Senftleben betonte, Ness werde Brandenburg fehlen. „Klaus Ness hat immer Gesicht gezeigt, auf sein Wort war Verlass“, sagte Senfteben. „Er war ein streitbarer Stratege und versierter Politiker, der sich um seine zweite Heimat verdient gemacht hat.“
Bereits mit 15 Jahren war der im niedersächsischen Peine geborene Ness in die SPD eingetreten. Er kam 1991 mit seiner Frau Martina Gregor-Ness, die von 1994 bis 2009 für die SPD im Landtag saß, nach Brandenburg.
dpa