München. Eine Million Asylbewerber sind in Deutschland seit Jahresbeginn registriert worden. Experten sind uneins, wie korrekt die Zahl ist.

Die Nachricht kam aus Bayern: Drei Wochen vor Jahresende ist die Zahl von einer Million Flüchtlinge in Deutschland offiziell erreicht. So viele Asylbewerber sind bis Dienstag im Erstaufnahme-System „Easy“ registriert und deutschlandweit verteilt worden, erklärte die bayerische Sozialministerin Emilia Müller (CSU) in München. Allein im November waren es mehr als 200.000 neu registrierte Asylbewerber. Damit würden alle Prognosen gesprengt, so Müller.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte bis zum Jahresende eine Zahl von 800.000 Asylbewerbern vorausgesagt. „Sie ist übertroffen worden wegen der besonders steigenden Zahlen seit Mitte August“, erklärte er bereits am Montag.

Flüchtlingszahl könnte noch höher liegen

Unter Fachleuten ist umstritten, wie genau das „Easy“-System die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland widerspiegelt. Manche Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher sind, da es wegen der Überlastung der Behörden inzwischen Wochen dauern kann, bis ein Flüchtling registriert wird. Andere glauben, dass die Zahlen niedriger sind, da Mehrfachregistrierungen ebenfalls vorkommen.

Bayerns Sozialministerin Müller wiederholte angesichts der neuen Zahl ihre Forderung: „Wir brauchen nun dringender denn je eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen, denn Deutschland kann diese Zugänge dauerhaft nicht länger schultern.“ (dpa)