Berlin. 40 Meter Spannweite, bis zu 637 km/h schnell: Ab Ende Oktober fliegt die unbemannte US-Drohne „Global Hawk“ über Deutschland.

Die USA setzen die Riesendrohne „Global Hawk“ künftig zu Aufklärungszwecken über der Ostsee ein: Dafür wird das mit der Skandaldrohne „Euro Hawk“ fast identische unbemannte Flugzeug auch über Deutschland fliegen. Ab Ende Oktober werde es jeden Monat bis zu fünf dieser Überflüge durch einen eigens dafür eingerichteten Korridor geben, teilte die Bundeswehr am Freitag mit.

Der „Global Hawk“-Einsatz zählt zur Nato-Unterstützung für die östlichen Bündnispartner im Zuge der Ukraine-Krise. Dazu gehört beispielsweise auch die Luftraumüberwachung über dem Baltikum, an der die Bundeswehr mit „Eurofighter“-Kampfjets beteiligt ist.

Die 14,50 Meter langen Drohnen gehören zu den größten der Welt. Innerhalb von 24 Stunden kann sie ein Gebiet von der Größe Süddeutschlands komplett aufklären. Die US-Luftwaffe hat sie in Sigonella auf Sizilien stationiert. Von dort sollen die „Global Hawks“ in ihre Einsätze über der Ostsee starten. Sie können mehr als 18 Kilometer hoch fliegen und mehr als 24 Stunden in der Luft bleiben.

„Euro Hawk“ kostete Steuerzahler 600 Millionen Euro

Der „Global Hawk“ ist praktisch baugleich mit dem „Euro Hawk“, von dem es nur einen Prototypen gibt, weil das Verteidigungsministerium das Projekt 2013 stoppte. Grund waren Probleme bei der Zulassung für den deutschen Luftraum.

Die „Euro Hawk“-Drohne hatte immer wieder für Probleme gesorgt. Sie hätten den damaligen Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) im Jahr 2013 fast das Amt gekostet. Wegen massiver Probleme bei der Zulassung des unbemannten Fliegers für den deutschen Luftraum hatte er das Projekt damals gestoppt. Bis dahin hatte es den Steuerzahler bereits rund 600 Millionen Euro gekostet.