Berlin. Im Zuge ihrer Ermittlungen gegen eine Berliner Islamistenzelle hat die Polizei erneut zahlreiche Gebäude in der Hauptstadt durchsucht. Insgesamt seien 13 Objekte betroffen gewesen, darunter auch eines in Brandenburg und eines in Thüringen, sagte ein Polizeisprecher. Überwiegend habe es sich um Wohnungen gehandelt. Die Durchsuchungen hätten sich gegen das nähere Umfeld der Beschuldigten gerichtet, vor allem Mitglieder eines Moscheevereins. Die Personen hätten in engem Kontakt mit den vergangene Woche in Berlin festgenommenen mutmaßlichen Islamisten gestanden, seien aber bislang nicht Beschuldigte. 200 Beamte waren im Einsatz.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wurden neben Bankunterlagen Laptops, Festplatten, Smartphones und USB-Sticks sichergestellt. Ziel der Aktion sei es gewesen, weitere Beweismittel zu gewinnen. Dem 41-jährigen selbst ernannten „Emir“ Ismet D. und dem 43-jährigen Emin F. wird vorgeworden, von Berlin aus Kämpfer für den Dschihad in Syrien angeworben, radikalisiert sowie finanziell und logistisch unterstützt zu haben. Es gibt laut Staatsanwaltschaft aber keine Hinweise, dass die Männer Anschläge in Deutschland geplant hatten. Nach den islamistischen Anschlägen in Paris, den vereitelten Attentaten in Belgien und Anschlagsdrohungen in Deutschland gehen die Sicherheitsbehörden verstärkt gegen extremistische Zellen vor.