Pegida-Bewegung hat mittlerweile Ableger in mehreren europäischen Staaten

Berlin. Die islamfeindliche Pegida-Bewegung hat in Dresden und anderen deutschen Städten in den vergangenen Monaten Zulauf erhalten. Aber auch im europäischen Ausland stoßen die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ auf Sympathie: In mehreren Ländern gibt es inzwischen Ableger der Bewegung. Von einer Teilnehmerzahl wie in Dresden am Montag vergangener Woche, als 25.000 Menschen auf die Straße gingen, waren die ersten Pegida-Proteste im Ausland allerdings weit entfernt.

In der tschechischen Hauptstadt Prag demonstrierten am vergangenen Freitag etwa 600 Menschen gegen den Islam. In Tschechien leben Schätzungen zufolge zwischen 10.000 und 20.000 Muslime. Die Organisatoren schlossen einen Zusammenschluss mit den Gleichgesinnten im nur 150 Kilometer entfernten Dresden nicht aus.

In Kopenhagen war für Montagabend der erste Protestzug des dänischen Pegida-Ablegers geplant. Am Montag vergangener Woche folgten in der norwegischen Hauptstadt Oslo rund 200 Menschen dem Aufruf des örtlichen Pegida-Ablegers. Man wolle die Aufmerksamkeit auf die Probleme im Zusammenhang mit der Einwanderung von Muslimen lenken, sagte der Organisator des Marschs, Gymnasiallehrer Max Hermansen. Der schwedische Pegida-Ableger zählt auf Facebook mehr als 8100 Anhänger. Die Gruppe verweist in zahlreichen Einträgen auf ihre Vorbilder in Dresden.

Der österreichische Ableger hat auf Facebook 10.000 Sympathisanten

Der österreichische Ableger, der auf Facebook mehr als 10.000 Sympathisanten zählt, bedauerte die Absage der Dresdner Pegida-Demonstration am Montag. Ebenso wie die Dresdner Bewegung rief Pegida Österreich ihre Anhänger auf, am Montagabend eine Kerze ins Fenster zu stellen und die Landesflagge aus dem Fenster zu hängen. In der Schweiz tauchte vergangene Woche auf Facebook ein örtlicher Pegida-Ableger auf und gewann mehr als 3000 Unterstützer. Die Gruppe rief für den 16. Februar zu einem Protestmarsch gegen den Islam auf. Der Ort der Demonstration wurde zunächst nicht bekannt gegeben. Auch die Mitglieder wurden nicht namentlich genannt, mit Ausnahme von Sprecher Ignaz Bearth. Dieser ist Chef der Direktdemokratischen Partei Schweiz, die enge Verbindungen zum rechtsextremen französischen Front National pflegt. Zuvor gehörte Bearth der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) an. In Belgien tauchte auf Facebook die Gruppe Pegida Vlaanderen auf, die sich mit Pegida solidarisch erklärte. „Von Flandern aus unterstützen wir die Pegida-Bewegung in Deutschland“, heißt es in dem Eintrag der Gruppe. Rund 4500 Nutzer klickten auf die Sympathie-Bekundung „Gefällt mir“. Die Gruppe regte eine Demonstration in Antwerpen am kommenden Sonnabend an.

Auch in Südeuropa hat die Pegida-Bewegung Sympathisanten. In einem Twitter-Eintrag hieß es, der spanische Ableger sei am 8.Januar gegründet worden – einen Tag nach dem islamistischen Anschlag auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ in Paris.