Berlin. Nach den Anschlägen von Paris will die Deutsche Islamkonferenz (DIK) verstärkt für den Zusammenhalt der Gesellschaft in Deutschland arbeiten. „Wir alle müssen jetzt beherzt und besonnen für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft uns einsetzen“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) auf einer DIK-Tagung am Dienstag in Berlin. Der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime, Erol Pürlü, verurteilte im Namen der muslimischen Verbände die Anschläge und mahnte: „Wir dürfen nicht zulassen, dass radikale Extremisten und Terroristen, welcher Couleur auch immer, unsere Gesellschaft auseinanderdividieren“.

De Maizière betonte, die Anschläge von Paris dürften nicht „missbraucht werden, um Hass und Vorurteile gegen Muslime zu schüren“. Die Islamkonferenz könne einen „wertvollen Beitrag“ für das Zusammenleben in Deutschland leisten. Dazu gehöre auch das Thema Wohlfahrtspflege, das der eigentliche Schwerpunkt der schon lange angesetzten Fachtagung der DIK am Dienstag war. Es sei ein Thema für „Hunderttausende Menschen gleich welchen Glaubens“, betonte de Maizière. Aber auch die Bewahrung der Sicherheit sei eine „gemeinsame Aufgabe“. Um zu verhindern, dass junge Menschen radikalisiert würden oder in Moscheen Hass gepredigt werde, sei auch die „Mitwirkung aller friedliebenden Muslime“ gefragt. Daneben seien „harte Maßnahmen“ des Staates notwendig wie das Verbot von radikalen Gruppen oder die Überwachung von Gefährdern.

De Maizière verteidigte aber die frühere Entscheidung, das Thema Sicherheit aus der Islamkonferenz auszulagern. Es werde über das Thema mit den muslimischen Verbänden gesprochen, aber nicht unter dem Dach der Islamkonferenz. Die Islamkonferenz solle sich vielmehr um konkrete Fragen des Miteinanders kümmern. Deswegen habe man trotz der Anschläge von Paris auch am Thema Wohlfahrtspflege für Dienstag festgehalten.