Berlin. Der Ausstoß von Treibhausgasen ist in Deutschland 2014 nach Jahren des Anstiegs wieder zurückgegangen. Das Minus werde rund drei Prozent betragen, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Montag unter Berufung auf erste Schätzungen des „Arbeitskreises Energiebilanzen“. Der Rückgang sei nicht nur dem milden Winter zu Beginn und Ende des Jahres zu verdanken, sondern auch echten Fortschritten beim Klimaschutz. So seien erneuerbare Energien mit einem Anteil von rund 27 Prozent erstmals wichtigste Stromquelle gewesen. Zugleich habe es einen deutlichen Rückgang des Stromverbrauchs gegeben. Der Einsatz von Stein- und auch Braunkohle sei zurückgegangen. „Damit kommt der Klimaschutz in Deutschland endlich wieder in die richtige Richtung“, sagte die Ministerin. In den beiden Jahren zuvor war der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2), des entscheidenden Treibhausgases, noch gestiegen.

Deutschland kämpft derzeit darum, sein selbst gestecktes Klimaziel für 2020 zu erreichen. Dann sollen die CO2-Emissionen um 40 Prozent unter dem Niveau von 1990 liegen. Um dies zu sichern, hatte die Regierung im Dezember ein Klimapaket beschlossen: Zum einen sollen Anreize zum Energiesparen verstärkt werden, zum anderen sollen auch neue Auflagen für Kohlekraftwerke den CO2-Ausstoß begrenzen. Hendricks mahnte aber, vor allem die Energiewende konsequent umzusetzen. Diese müsse stärker als energiepolitisches Modernisierungsprogramm wahrgenommen werden. Die Phase der reinen Kostenbetrachtung mit dem überzogenen Gerede von unbeherrschbaren Kostenexplosionen sei zum Glück beendet worden, sagte sie.

Trotz dieser positiven Entwicklung müsse der Klimaschutz noch weiter verstärkt werden, betonte Hendricks. Die Ministerin kritisierte, dass hochmoderne Gaskraftwerke stillstehen, „während die ältesten und ineffizientesten Kohlekraftwerke bis zum Anschlag produzieren“. Diese Entwicklung müsse schrittweise umgedreht werden.