Berlin. Die Frage, ob die sozialen Unterschiede in Deutschland zu groß sind, trennt die Bevölkerung und die Entscheider-Eliten. Während die Bürger dies mit großer Mehrheit so empfinden, sehen das lediglich 38 Prozent der Entscheider-Eliten genauso. Das ermittelte das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Wirtschaftsmagazins „Capital“.

Für die am Dienstag in Berlin veröffentlichte Umfrage wurden 496 Top-Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung befragt. Danach halten 58 Prozent der befragten Politiker die soziale Kluft für ungesund groß, aber nur 32 Prozent der Top-Manager aus der Wirtschaft sehen das ebenso.

Außerdem gibt es einen auffälligen Ost-West-Gegensatz: In Westdeutschland sieht die große Mehrheit der Entscheider keine ernsthaften Probleme wegen der sozialen Unterschiede. Dagegen hält die Hälfte der ostdeutschen Spitzenkräfte die soziale Kluft in der Gesellschaft für zu groß.

Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) führt die Umfrage seit 1987 zweimal im Jahr durch. Unter den aktuell 496 befragten Top-Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sind 70 Vorstände aus Konzernen mit mehr als 20.000 Beschäftigten sowie 18 Ministerpräsidenten und Minister und 22 Leiter von Bundesbehörden.