20 Kampfpanzer wurden modernisiert. Hersteller hofft auf Folgeaufträge

München. Der Chef des Panzerherstellers Krauss-Maffei Wegmann, Frank Haun, nutzte die Übergabe des ersten modernisierten Kampfpanzers vom Typ Leopard 2 A7 an die Bundeswehr, um auf die Bedeutung schwerer Panzer hinzuweisen – und so Werbung für die Wehrtechnik aus seinem Hause zu machen. Einst habe die Bundeswehr 2125 Leopard 2 gehabt, wovon „nun noch 225 übrig bleiben“, beklagte Haun. Inzwischen gebe es auch wieder militärische Gewalt in der Nachbarschaft, „um Einflusssphären jenseits der eigenen, international respektierten Grenzen auszubauen“, sagte Haun, vermied es aber, Russland namentlich zu nennen. Jetzt hofft der Firmenchef auf ein Auftragswunder für den deutschen Panzerhersteller, der 2015 einen Zusammenschluss mit dem französischen Panzerhersteller Nexter plant.

Die Bundeswehr erhält jetzt 20 Leopard 2 A7. Es sind keine nagelneuen Panzer, sondern mit Millionenaufwand modernisierte gebrauchte Modelle. Die neue Technik wurde gemeinsam mit Kanada entwickelt. Die Kanadier hatten sich 2007 vom Bund Leopard-Panzer für den Afghanistan-Einsatz ausgeliehen und umbauen lassen. Diese Technik habe sich bewährt, sagte die kanadische Botschafterin Marie Gervais-Vidricaire.

Künftig sind 20 der 225 Bundeswehr-Leopard-2 auf einem Technikstand, den die „Leos“ in Spanien, Griechenland, Schweden, Kanada oder Singapur schon haben: Neben einem speziellen Minenschutz gibt es nun auch eine Klimaanlage für die vierköpfige Besatzung. Denn bei starker Sonnenstrahlung kann es im Innenraum 50 bis 70 Grad heiß werden. Zudem gibt es neue Nachtsichtgeräte und Wärmebildkameras.

Zudem kann der neue Leopard-Typ programmierbare Hochexplosivmunition verschießen. Dabei lässt sich an der Granate einstellen, wie und wo das Geschoss explodiert. Jetzt stelle sich die Frage, wann Krauss-Maffei Wegmann auch die restlichen 205 Bundeswehr-Leopard umrüsten dürfe, so Haun. Zudem gibt es erste Überlegungen für einen neuen schweren Kampfpanzer, der in deutsch-französischer Kooperation entwickelt werden könnte. Ein Leopard-2-Nachfolger könnte etwa 2030 einsatzbereit sein.