Künftig sollen Verbindungen geknackt werden können, die verschlüsselt sind

Berlin. Der Bundesnachrichtendienst (BND) will offenbar künftig auch verschlüsselte Internetverbindungen überwachen, wie sie beim Online-Banking und Einkaufen im Internet verwendet werden. Für 2015 habe der Geheimdienst 28 Millionen Euro beantragt, um die nötige technische Ausrüstung anzuschaffen, berichten die „Süddeutsche Zeitung“ sowie NDR und WDR. Demnach will der BND auch Verbindungen knacken können, die durch SSL gesichert sind. Geldinstitute oder Shopping-Seiten verwenden diese Technik, um Kundendaten und Login-Informationen zu schützen.

Nach Informationen des „Spiegels“ will der BND sich auch Software-Sicherheitslücken für Spähattacken zunutze machen und diese sogar im Internet kaufen. Für diese sogenannten Zero-Day-Exploits existiert ein reger Schwarzmarkthandel, über den sich auch Online-Kriminelle bedienen.

Insgesamt sollen bis 2020 rund 300 Millionen Euro für das Programm „Strategische Initiative Technik“ bewilligt werden. Es soll den BND in die Lage versetzen, soziale Netzwerke im Ausland zu überwachen und ein Frühwarnsystem für Cyberangriffe einzurichten. Gerade im Kampf gegen Extremistenorganisationen spielt das Internet eine immer wichtigere Rolle: Sie verbreiten ihre Ansichten über Online-Plattformen und rekrutieren neue Mitglieder über soziale Netzwerke.