Brüssel/Luxemburg. Die EU-Institutionen werben weltweit für strenge Klimaziele – ihr eigener Ehrgeiz beim Klimaschutz lässt allerdings zu wünschen übrig. Das hat der Europäische Rechnungshof in Luxemburg in einer kürzlich veröffentlichen Studie festgestellt. Demnach haben sechs von 15 untersuchten EU-Organen keine aussagekräftigen Daten über die CO2-Emissionen, die ihre Gebäude und die Aktivitäten ihrer Beamten verursachen. Einzig das Europaparlament geht mit gutem Beispiel voran und veröffentlicht umfangreiche Informationen.

Die meisten EU-Einrichtungen, so etwa die Europäische Kommission in Brüssel, machen vage Angaben über den Energieverbrauch ihrer Bürohäuser. Nicht eingerechnet sind aber beispielsweise Emissionen, die durch das Pendeln ihrer Mitarbeiter oder den Transport von Gegenständen entstehen. Das Justus-Lisius-Gebäude, in dem sich die Staats- und Regierungschefs der EU zu ihrem Herbstgipfel versammeln, gehört zu den Bürotürmen, über die keine Informationen vorliegen.

Die Rechnungsprüfer stützen sich auf Daten aus dem Jahr 2012. „Es gibt gewisse Indizien dafür, dass die CO2-Emissionen der EU-Organe im letzten Jahrzehnt gesunken sind“, schlussfolgern sie. Das liege etwa daran, dass die Institutionen teilweise auf Energie aus erneuerbaren Quellen umgestiegen seien. Das Problem sei aber, dass ein solcher Umstieg lediglich einen Einmal-Effekt bringe. „Die Institutionen müssen mehr tun, wenn sie eine glaubwürdige Klimaschutzpolitik machen wollen“, mahnt der Rechnungshof.