Schon als Schüler wollte Friedrich Merz zu den Konservativen. In seiner Heimat im Sauerland trat er in die Junge Union ein. Es war eine schnelle Karriere: Nur für wenige Jahre arbeitete Merz als Richter im Amtsgericht Saarbrücken, dann wurde er Profi-Politiker: Er saß im Bundesvorstand der CDU, wurde Fraktionschef im Bundestag, manche sahen ihn schon als Kanzlerkandidaten. Er wurde es nie.

Merz blieb ein ewiger Hoffnungsträger der CDU. In der Merkel-Partei spielte er eine immer geringere Rolle, die Große Koalition war ihm ein Dorn im Auge. 2009 zog sich Merz aus der Politik zurück.

Jetzt ist der 58-Jährige, Vater von drei Kindern, wieder da. In einer Kommission soll er über den künftigen Kurs der CDU mit beraten. In seiner politisch aktiven Zeit hatte er sich für eine „deutsche Leitkultur“ eingesetzt und forderte die Steuererklärung in Bierdeckelgröße. Vor allem dies blieb von ihm im Gedächtnis der Berliner Republik. Sein Stil war oft provokant, wenig anbiedernd, die Talkshows luden den Finanzexperten gerne ein.

Nach seinem Rückzug heuerte er in der Privatwirtschaft an, als Rechtsanwalt in einer Kanzlei. Heute sitzt er in verschiedenen Aufsichtsräten. Auch sein Lieblingsverein ist mittlerweile ein erfolgreiches Unternehmen. Merz berät den Fußballclub Borussia Dortmund bei Wirtschaftsfragen.