Russland soll Ermittlern „unverzüglich“ freien Zugang zur Absturzstelle ermöglichen

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Frankreichs Präsident François Hollande und der britische Premier David Cameron haben Russland nach dem Abschuss der malaysischen Boeing 777 über der Ostukraine mit einer Verschärfung der EU-Sanktionen gedroht. Kremlchef Wladimir Putin müsse umgehend Druck auf die prorussischen Separatisten in der Ostukraine ausüben, um den Ermittlern einen ungehinderten Zugang zur Absturzstelle zu gewährleisten, hieß es. Sollte Russland nicht „unverzüglich die nötigen Maßnahmen ergreifen“, werde dies beim EU-Außenministerrat am Dienstag Konsequenzen haben.

Bei dem Absturz waren am Donnerstag alle 298 Insassen ums Leben gekommen. Auch am Wochenende waren noch nicht alle Leichen geborgen. Die menschlichen Überreste sollen in Kühlwaggons gelagert werden. Augenzeugen sprachen von schrecklichen Zuständen an der Absturzstelle. Separatisten sperrten sie weiträumig ab. Nach Londoner Angaben ging es bei dem Gespräch von Cameron, Merkel und Hollande „um zwei wichtige Fragen“: den Zugang zur Absturzstelle und die Haltung der EU zu Russland angesichts der eindeutigen Indizien. US-Außenminister Kerry sagte, Flug MH17 sei mit Raketen abgeschossen worden, die den Separatisten von Moskau gestellt wurden.