Berlin. Die abschlagsfreie Rente mit 63 findet bei angehenden Ruheständlern großes Interesse. Schätzungsweise 12.000 Anträge auf Verrentung mit 63 seien bereits eingegangen, hieß es am Montag bei den Rentenversicherungsträgern. Die Neuregelung tritt am 1. Juli in Kraft. „Man kann schon sagen, das stößt auf großes Interesse“, sagte ein Sprecher der Rentenversicherung Bund in Berlin. Seit Beginn des Gesetzgebungsverfahrens registrierten die Rentenversicherungsträger „eine erhöhte Anzahl von Nachfragen“.

Das Arbeitsministerium bemühte sich, den Eindruck einer bevorstehenden Frühverrentungswelle zu zerstreuen. Die eingegangenen Anträge stellten „weder eine besonders große noch eine überraschende Zahl“ dar, sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Pro Jahr hätten rund 200.000 Versicherte die Möglichkeit, abschlagsfrei mit 63 in Rente zu gehen. 12.000 Anträge zum Start der Neuregelung seien deshalb „nicht eine besonders hohe Zahl“.

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, zeigte sich indes beunruhigt über die Entwicklung. Er habe „die große Sorge“, dass viele Erwerbstätige früher ausscheiden könnten, sagte er. Den Unternehmen fehlten dann Fachkräfte.