Berlin. Zum 61. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR haben Politiker an die Opfer des 17. Juni 1953 erinnert. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) nannte die damaligen Proteste einen Aufstand „gegen schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen, für Freiheit und Demokratie“. Dies seien Forderungen, die bis heute weltweit nur für eine Minderheit eingelöst wurden, sagte der Bundeswirtschaftsminister bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof Seestraße im Berliner Stadtteil Wedding. Freiheit und Demokratie seien die Voraussetzung für wirtschaftlichen und sozialen Erfolg sowie für gesellschaftlichen Frieden.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) rief dazu auf, die Erinnerung an den Volksaufstand wachzuhalten. Anders als im Herbst 1989 habe der damalige Protest zwar keinen Erfolg gehabt. Ohne die europäische Bürgerrechtsbewegung seit den 50er-Jahren wäre der Mauerfall am 9. November 1989 aber undenkbar gewesen. Beim Volksaufstand rund um den 17. Juni 1953 kam es zu Streiks und Demonstrationen in mindestens 400 Städten und Gemeinden sowie mehreren Hundert Betrieben. Erst mithilfe sowjetischer Militäreinheiten wurde der Aufstand niedergeschlagen. Dabei kamen mindestens 55 Menschen ums Leben. Bis zu 20.000 Demonstranten und Mitglieder von Streikkomitees wurden verhaftet.