Der Ex-Bundespräsident wirft Busemann vor, Aufhebung der Immunität betrieben zu haben

Hannover/Berlin. Christian Wulffs autobiografisches Buch „Ganz oben, ganz unten“ stößt auf Widerspruch: Sein CDU-Parteifreund, Niedersachsens Landtagspräsident Bernd Busemann, wehrte sich am Mittwoch gegen Kritik des Ex-Bundespräsidenten. Wulff wirft Busemann vor, er sei 2012 mitverantwortlich für den Antrag auf Aufhebung seiner Immunität gewesen, die letztlich zu seinem Rücktritt geführt habe. Busemann war damals Justizminister in Niedersachsen. Busemann sagte, er sei an der Entscheidung über den Antrag auf Immunitätsaufhebung nicht beteiligt gewesen und habe auch keinerlei Weisungen an die Staatsanwaltschaft gegeben.

Der deutsche Journalisten-Verband (DJV) wies die Kritik von Christian Wulff an Justiz und Medien als überzogen zurück. Als nicht gerechtfertigt kritisierte der Verbandsvorsitzende Michael Konken auf „Handelsblatt Online“ besonders die gegen den Verlag Springer erhobenen Vorwürfe, ihn von Anfang an „verfolgt“ und „in die untersten Schubladen gegriffen“ zu haben. „Mit dieser Sicht der Dinge macht Herr Wulff es sich zu einfach“, sagte Konken.

Die Staatsanwaltschaft Hannover will am Freitag bekannt geben, ob sie weiter gegen den Freispruch von Wulff vorgehen will. Womöglich wird die Behörde ihre Revision zurückziehen.