Bad Aibling. Der Bundesnachrichtendienst (BND) macht Ernst mit seiner Transparenz-Offensive: Am Freitag werden sechs bislang getarnte BND-Außenstellen mit dem offiziellen Behördenschild „Bundesnachrichtendienst“ versehen, wie der Auslandsgeheimdienst am Dienstag mitteilte. Die bisherigen Tarnbezeichnungen entfallen demnach insbesondere bei Dienststellen, die Aufklärung von über Funk geführter ausländischer Telekommunikation betreiben.

Die Nutzung von Legenden wie etwa „Fernmeldeweitverkehrsstelle der Bundeswehr“ oder „Ionosphäreninstitut“ wird damit der Geschichte angehören. Zu den bislang getarnten Einrichtungen zählt den Angaben zufolge auch eine Abhörstation im bayerischen Bad Aibling. Präsident Gerhard Schindler will diese Außenstelle persönlich mit dem Namensschild „Bundesnachrichtendienst“ versehen. Der deutsche Auslandsgeheimdienst nutzt die Anlage für die Aufklärung von Telekommunikation aus aller Welt.

Nach Darstellung des Informanten Edward Snowden sind auf dem Gelände auch Spezialisten des US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) aktiv, deren massenhaftes Abhören auch von Bundesbürgern bis hin zu Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nun von einem Untersuchungsausschuss des Bundestages aufgeklärt werden soll. Die Luftwaffe der Bundeswehr betrieb dort bis 2002 ein Flugabwehr-Raketenbataillon.