Höxter. Die am 4. April in Afghanistan getötete Fotoreporterin Anja Niedringhaus, 48, ist am Sonnabend im westfälischen Höxter beigesetzt worden. Zuvor hatten mehrere Hundert Freunde, Kollegen und Angehörige in der Abteikirche Corvey in Höxter an einer Trauerfeier teilgenommen. Die preisgekrönte Reporterin, die für die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) tätig war, wurde in der afghanischen Unruheprovinz Chost von einem Polizisten erschossen. Ihre kanadische Kollegin Kathy Gannon, 60, wurde schwer verletzt. Die aus Höxter stammende Niedringhaus hat sich mit Kriegsreportagen aus vielen Ländern einen Namen gemacht. Für ihre bewegenden Bilder aus dem Irak-Krieg gewann sie 2005 den Pulitzer-Preis.

Seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes im Oktober 2001 sind dort bis heute 23 Journalisten gewaltsam ums Leben gekommen, berichtet das New Yorker Committee to Protect Journalists (CPJ). Weltweit waren es in den vergangenen fünf Jahren mehrere Hundert. Von 2009 bis 2013 starben nach Zahlen der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) 358 Medienvertreter. CPJ registrierte in diesem Zeitraum 309 gewaltsame Tode von Journalisten. Im vorigen Jahr traf es nach Angaben von ROG und CPJ mindestens 70 Medienvertreter.

Das gefährlichste Land war Syrien (ROG: zehn getötete Journalisten, CPJ: 29). Zu den Hochrisiko-Staaten gehörten auch Indien, die Philippinen, Somalia und Pakistan.