Hamburg. Der Senat wird in wenigen Wochen seinen Abschlussbericht zu dem Hamburger Komplex der NSU-Mordserie vorstellen. Dem Abendblatt liegt ein Entwurf des 122 Seiten langen Berichts vor, der sich zurzeit in allen Behörden zur Abstimmung befindet. Punkt für Punkt arbeitet der Senat Kritik an Hamburgs Ermittlungen ab und nimmt Stellung zu Reformvorschlägen der Sicherheitsbehörden. Er verweist explizit auf Vorstöße Hamburgs im Zuge der Aufklärung der Pannen und Fehler. So habe etwa das Hamburger Landeskriminalamt die Gefahr von Rechtsextremisten viele Jahre unterschätzt. Die Polizisten beharrten lange aufgrund eigener Fallanalysen und der bestehenden Hinweise auf einem Hintergrund der Tat im Drogenmilieu oder der „organisierten Kriminalität“. Als Reaktion darauf würden heute „weit häufiger Sachverhalte auf mögliche extremistische Motivation“ geprüft.