Hamburg. Die Bundesregierung plant weitere konkrete Auslandseinsätze von deutschen Soldaten in Somalia und Zentralafrika. Danach sollen maximal 20 Bundeswehr-Soldaten das somalische Verteidigungsministerium in Mogadischu bei der Ausbildung von Soldaten und Militärstrategen beraten. Zudem ist geplant, dass deutsche Militärs dem somalischen Generalstab zur Seite stehen. Das bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums dem Hamburger Abendblatt.

Die Soldaten könnten schon ab April in Somalia eingesetzt werden. Die Bundeswehr hatte sich bis Dezember an der Ausbildung der somalischen Streitkräfte im Nachbarland Uganda beteiligt, zog sich nach dem Umzug der Mission nach Mogadischu aber aufgrund der instabilen Sicherheitslage aus der Militärmission der Europäischen Union zurück.

Weitere sechs Soldaten der Bundeswehr sollen künftig bei Notsituationen den Lufttransport für Evakuierungen aus Zentralafrika organisieren. Auch könnte eine kleine Truppe nach den Plänen der Bundesregierung im Force Headquarter (FHQ) in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui eingesetzt werden.

In der Zentralafrikanischen Republik herrschen Notstand und chaotische Verhältnisse. Auf dem Flughafen der Hauptstadt Bangui haben Hunderttausende Flüchtlinge Schutz gesucht. Bei Massakern muslimischer und christlicher Milizen wurden zuletzt über 1000 Menschen getötet. Die EU-Außenminister haben Anfang des Jahres ein Mandat verabschiedet, mit dem rund 500 Soldaten in die Zentralafrikanische Republik geschickt werden können. Die Truppen der Eufor RCA (European Forces Republic of Central Africa) sollen helfen, die Lage rund um Bangui zu kontrollieren.

Wie viele deutsche Soldaten dann am Ende nach Somalia und Zentralafrika entsendet würden, werde derzeit auf Kommandoebene der Europäischen Union entschieden. Eine konkrete Ansage über den genauen Umfang der Auslandseinsätze sei in den kommenden Tagen zu erwarten.