Berlin. Union und SPD sind uneins über die Ausgestaltung der abschlagsfreien Rente ab 63 Jahren. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann wandte sich am Dienstag gegen den Vorschlag von CDU und CSU, eine massenhafte Frühverrentung durch eine Stichtagsregelung zu unterbinden. Sollte es zu einem Missbrauch kommen, „müssen die Arbeitgeber in die Pflicht genommen werden“, sagte Oppermann „Spiegel Online“. „Das werden wir über geeignete Maßnahmen ohne einen Stichtag unterbinden können.“

Zuvor hatte Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) die Möglichkeit ins Gespräch gebracht, die Zeiten der Arbeitslosigkeit nur bis zu einem bestimmten Stichtag, etwa dem 1. Juli, anzurechnen. Damit soll nach Vorstellungen der CDU/CSU verhindert werden, dass Arbeitnehmer mit 61 ihren Job aufgeben und die Zeit bis zur Rente mit Arbeitslosengeld I überbrücken. Es wird in dieser Altersgruppe bis zu zwei Jahre lang gewährt.

Die abschlagsfreie Rente ab 63 nach 45 Beitragsjahren ist Bestandteil des Rentenpakets, das die Bundesregierung in der vergangenen Woche beschlossen hatte. Dazu gehört auch die Mütterrente und die verbesserte Erwerbsminderungsrente. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hatte angekündigt, dass das Gesetz zur Rente ab 63 nachgebessert werden könnte.