Hannover. Fast alle hatten mit einem schnellen Urteil gerechnet – jetzt aber zieht sich der Korruptionsprozess gegen Altbundespräsident Christian Wulff wohl doch noch in die Länge. Überraschend beantragte gestern Oberstaatsanwalt Clemens Eimterbäumer vor dem Landgericht Hannover die Vernehmung des früheren Wulff-Vertrauten Olaf Glaeseker. Der Ex-Sprecher, der derzeit selbst wegen Bestechlichkeit vor Gericht steht, könne zu den Vorwürfen gegen Wulff Entscheidendes beitragen, so Eimterbäumer. Glaeseker soll am kommenden Donnerstag gehört werden. Es geht dabei um die Frage, ob sich Wulff wegen einer teilweisen Einladung zum Oktoberfest-Besuch für ein Projekt des Filmproduzenten Groenewold eingesetzt hat. Der Richter hat bereits angedeutet, er könne keine strafrechtliche Relevanz erkennen.